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Zuwandererkinder
lernen leicht deutsch

Vorschulischer Sprachunterricht der VHS erfolgreich

Von Volker Zeiger
Enger (EA). Geschafft: 13 fünf- bis sechsjährige Kinder aus Zuwandererfamilien sind in der Grundschule Belke-Steinbeck ein halbes Jahr in Deutsch unterrichtet worden. Nur so können sie nach den Sommerferien eingeschult werden und haben keine Sprachdefizite.

Gestern war der Unterricht, der zweimal pro Woche je drei Schulstunden dauerte, zu Ende. Erzieherin Annette Austmann betreute die Kinder, die aus Familien fünf unterschiedlicher Nationalitäten stammen. Fünf Kinder wohnen in der Stadtmitte, der Rest in Belke-Steinbeck. Lobenswert laut Austmann: Der Vater eines Schülers fährt die Engeraner Kinder stets zum Unterricht.
Den Sprachunterricht führt die Volkshochschule im Auftrag der Stadt aus. Er richtet sich an Kinder, die sechs Monate vor der Einschulung Sprachdefizite aufweisen. Der Unterricht ist gezielt auf die Bedürfnisse der Kinder zugeschnitten und Deutsch anschaulich mit Bildmaterial, Arbeitsblättern, Bewegungsübungen und praktischen Handlungen näher gebracht. »Einige Kinder sind sehr rege; sie müssen lernen, sich zurückzuhalten und ich stelle auch hohe Ansprüche«, sagt Austmann.
Wie sich gestern Schulamtsdirektorin Jutta Schattmann sowie Werner Möller-Tacke (Koordinierungsstelle des Schulamtes) und Olaf Simon (Regionales Bildungsbüro) überzeugen konnten, ist der Unterricht, der vom Land NRW mit 1534 Euro gefördert wird, erfolgreich. »Die Kinder kommen aus sich heraus und reden«, erklärte Austmann. Ersichtlich wurde das, als die Jungen und Mädchen ihr Übungsmaterial erläuterten. Klement stellte seinen Bauernhof vor, Lidija beschrieb eifrig die Bilder, die sie gemalt hatte.
Am liebsten wäre es Austmann, wenn sie mehr Zeit bekäme, »ganzjährig sollten Migrantenkinder den Unterricht durchlaufen«. Es müsse eher begonnen werden. Und noch einen Wunsch hat sie: »Man müsste einen Sponsor finden, damit die Maßnahme ein halbes Jahr lang weitergeht«.

Artikel vom 01.07.2005