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600 Jahre altes Lesezeichen

Mittelalterliche Liborius-Handschrift erworben


Paderborn (WV). Rechtzeitig zum Liborifest konnten die Liborius-Gesellschaft, die Erzbischöfliche Akademische Bibliothek und das Diözesanmuseum Paderborn ein fast 600 Jahre altes Pergamentblatt mit Texten über den Bistumsheiligen erwerben. Das Handschriften-Fragment verdankt seine Erhaltung dem außergewöhnlichen Umstand, dass es aus der ursprünglichen Handschrift herausgetrennt wurde und fortan als Lesezeichen für das Taufregister einer Kirchengemeinde - wahrscheinlich im münsterländischen Billerbeck - diente.
Eine erste Einordnung des Textes hat der Geschäftsführer der Liborius-Gesellschaft, Dr. Volker de Vry, vorgenommen, der als Experte für die Liborius-Schriften gilt. Weltweit sind nur 180 Handschriften über das Leben und die Überführung der Reliquien des Heiligen Liborius bekannt. Der kostbare Pergamenttext, der im Auktionshandel ersteigert wurde, stellt einen Auszug aus einem mittelalterlichen Messformular dar. Die Handschrift soll am Montag in der Erzbischöflichen Bibliothek erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Artikel vom 01.07.2005