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Im Reich der Reichen

Literaturkurs: »Fein aber gemein« nach U.G. Engelmann

Herford (KaWe). Zwei Mal hat der Literaturkurs »12« des Ravensberger Gymnasiums bereits sein Stück »Fein aber gemein - Die Society von Chrippenham« aufgeführt. Ausverkauft waren beide Vorführungen. Jetzt gab es noch eine Zugabe auf der Studiobühne des Herforder Stadttheaters.

Dass es sich bei den Schauspielern um Schüler und nicht um Profis handelte, war kaum zu bemerken. Grandios meisterten sie ihre Rollen als Lord und Lady, als Butler, als schwarzes Schaf der Familie oder als Partygast. Die verworrene Kriminalkomödie, die im englischen Kleinstädtchen Chrippenham spielt, strapazierte die Lachmuskeln der Zuschauer ohne Pause. Das sonst so biedere Städtchen wird durch eine Einbruchsserie in den reichen Häusern aufgeschreckt, bei den Ranghöchsten im Ort, Lord William und Lady Gwendolin Hamilton, wird gar ein »echter Rembrandt« entwendet. Auf einer Party gerät schließlich alles durcheinander. Da sind die Tochter des reichen Paares, die einen Verlobten erfindet, oder eine Domina, die als nahe Verwandte Erbansprüche geltend machen möchte. Zu guter Letzt werden auf dem Fest alle betäubt - und als die Gäste aufwachen, sind alle Wertgegenstände geraubt. Da war der Dieb wohl unter dem Partyvolk... Lange Zeit hatten die Schüler des Literaturkurses an dem Stück von U. G. Engelmann geprobt. Sie haben Kulisse und Kostüme selber besorgt oder gar hergestellt und schließlich in zwei Besetzungen das Stück einstudiert. Dabei hieß die erste »U«- und die zweite »G«- Gruppe, nach den Initialen des Schriftstellers. »Damit haben die Schüler verdeutlichen wollen, dass es keine besserere oder schlechtere Besetzung gibt. Beide waren gleichwertig, beide sind aufgetreten und bei der Zugabe e handelt es sich um eine Mischung aus U und G«, erklärte der Leiter des Literaturkurses, Thomas Müller.
Der anhaltende Applaus am Ende belohnte all die Arbeit, die die Schüler mit dem Stück hatten. Aber bei der Vorführung wurde ganz klar: Selbst die Arbeit am Stück bestand aus Freude und Spaß.

Artikel vom 30.06.2005