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Bankverein AG erhöht ihr Eigenkapital

Mehr Aktien zur Finanzierung des Wachstumskurses - weitere Kooperationen nicht ausgeschlossen

Werther (WB/dh). Die Bankverein Werther AG will ihr Eigenkapital aufstocken, um die geplante Ausweitung des Geschäfts umsetzen zu können. Darüber hinaus zeichnet sich für das Geldinstitut eine Trendwende ab: Im ersten Quartal 2005 ist die Privatbank, die 2004 ein Minus von knapp einer Million Euro eingefahren hatte (wir berichteten), wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt.

Vorgesehen ist, das Grundkapital im Verhältnis zwei zu eins aufzustocken. Derzeit gibt es 500 000 Aktien, die gestern zu zehn Euro pro Stück gehandelt wurden. Die jungen Aktien (250 000 Stück) werden zu 5,60 Euro angeboten. Die Aktionäre erhalten ein entsprechendes Bezugsrecht. Durchgeführt wird die Maßnahme vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung am 3. August in Bielefeld. Die neuen Wertpapiere könnten dann schon Ende August ausgegeben werden.
»Wir bieten die neuen Aktien zu einem attraktiven Preis an. Damit eröffnen wir unseren Aktionären die Möglichkeit, am künftigen Geschäftserfolg teilzuhaben«, sagte Holger Stange, Vorstandsvorsitzender der Bankverein Werther AG. Ziel der Aktienausgabe ist es, die geplante Wachstumsstrategie mit den notwendigen Eigenmitteln zu unterlegen.
Wie berichtet, sollen in Ostwestfalen-Lippe und den angrenzenden Regionen - später dann auch bundesweit - Gebietsrepräsentanzen eröffnet werden, um in der Fläche zu wachsen. Bis Frühjahr 2006 sind fünf bis zehn Repräsentanzen geplant. »Diese Strategie bietet ausgezeichnete Wachstums- und Ertragsperspektiven«, so Gerd Völker, der seit April 2005 Vertriebs- und Personalvorstand des Bankvereins ist. »Die hoch qualifizierten Repräsentanten werden Beratungsdienstleistungen für anspruchsvolle Privatkunden erbringen.«
Wie Gerd Völker gestern im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT erläuterte, brächten viele der zukünftigen Partner eine Kundenanzahl im unteren dreistelligen Bereich mit, die für den Bankverein begeistert werden könnten. Ihnen solle eine Rundum-Betreuung geboten werden. Völker: »Dazu gehört auch das Kreditgeschäft. Um das leisten zu können, ist die Kapitalerhöhung notwendig.«
In den ersten Monaten des laufenden Geschäftsjahres profitierte die Bankverein Werther AG nach eigenen Angaben von der zügigen Umsetzung ihres Programms zur Steigerung der Effizienz. Nach dem Fehlbetrag in 2004 gelang die Rückkehr in die Gewinnzone. Im ersten Quartal 2005 erzielte die Bank einen Überschuss von 45 000 (Vorjahres-Quartal: 3 000 Euro). Dieser Trend setzte sich in den Monaten April und Mai 2005 fort. Die Bilanzsumme blieb stabil.
Für das gesamte Geschäftsjahr 2005 hat sich die Bank zum Ziel gesetzt, mindestens ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen. Im kommenden Jahr soll das Ergebnis klar positiv ausfallen. Dies setzt voraus, dass unvorhergesehene Ereignisse ausbleiben und die eingeleiteten Wachstumsschritte umgesetzt werden.
Die Vorbereitungen hierzu sind nach den Worten von Gerd Völker bereits fortgeschritten. Über entsprechende Kooperationsverträge mit Gebietsrepräsentanten werde intensiv verhandelt, so der Vorstand. »Kooperationen in weiterer Form werden sicher kommen«, sagte Gerd Völker auf WB-Anfrage. Doch das sei jetzt noch Zukunftsmusik.

Artikel vom 29.06.2005