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Der Kanal
im Wandel

Lange Kaimauer

Getmold (WB/lf). Durch das Preußische Wasserstraßengesetz wurde am 1. April 1905 die Freigabe für den Bau eines Kanals bis Hannover erteilt. Daraufhin entstand an der Berliner Straße in Pr. Oldendorf zwei Jahre später ein Kanalbauamt. Und bereits ein Jahr später begann man mit den Vermessungsarbeiten für den Bau des Kanals, aber erst 1911 wurde das benötigte Material für die Brücken bereitgestellt.

Ihren Anstrich bekamen die Brücken jedoch schon im Herbst 1912. Zwei Jahre später folgten dann die ersten Testfahrten auf dem neuen »Ems-Weser-Kanal«. Die offizielle Einweihung war vom Krieg überschattet und fand am 16. Februar 1915 in aller Stille statt.
Als Hafen diente in Getmold eine Uferstelle für zwei Schiffe. In den 20er Jahren hatte der Schwimmverein im Wendebecken eine Badeanstalt installiert, und im Frühjahr 1939 baute die Luftwaffe einen Tankhafen (der heutige Yachthafen). 1965 musste der Kanal auf 47 Meter verbreitert werden, und die Wassertiefe wurde auf vier Meter festgelegt, weil die langsamen Schleppzüge von schnell fahrenden Motorgüterschiffen abgelöst wurden. Anfang der 70er Jahre baute man den Getmolder Hafen mit über 800 Metern Kaimauer (Liegeplatz für zehn Europaschiffe) zum größten Industriehafen zwischen Minden und Osnabrück aus.
Bis heute haben sich 39 Betriebe im Gewerbegebiet Getmold angesiedelt, die 469 Mitarbeiter beschäftigen. 17 dieser Betriebe bilden insgesamt 22 Lehrlinge aus. Im Hafen werden jährlich zwischen 50 000 und 100 000 Tonnen umgeschlagen. Die Fläche des Gewerbe- und Industrieparks Hafen beträgt etwa 600 000 Quadratmeter. 100 000 Quadratmeter Gewerbefläche und 35 000 Quadratmeter Industriefläche stehen noch zur Verfügung.

Artikel vom 01.07.2005