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Kreishaus ist zukünftig unübersehbar

Tonnenheider Rainer Penning gewinnt den Wettbewerb »Kunst am Bau«

Von Victor Fritzen
Kreis Minden-Lübbecke/Rahden-Tonnenheide (WB). Ohne einen erstaunten Blick werden die Menschen im Mühlenkreis in Zukunft nicht mehr am Mindener Kreishaus vorbeifahren. Im Rahmen des Wettbewerbes »Kunst am Bau« entwarf der gebürtige Tonnenheider Rainer Penning ein Modell, dass schon bald den Vorplatz des Kreishauses schmücken wird.

Dort stellte gestern Preisträger Penning sein Werk Landrat Wilhelm Krömer, dem Kreisbaudezernenten Jürgen Striet und der anwesenden Jury vor. Das Objekt zeigt die zehn Gemeinden des Mühlenkreises, die sich bei entsprechenden Wind in einem 4,10 Meter hohen und sechs Meter breiten Rahmen drehen werden. »Es ist ein Spiel mit dem Wind«, so der Preisträger. Von der Portastraße aus wird das Objekt unübersehbar sein, verspricht Kreisbaudezernent Jürgen Striet. Angedacht sei zudem, das Modell bei Nacht anzustrahlen. 15 000 Euro stehen als Ausführungssumme zur Verfügung, darin enthalten ist unter anderem das Entwurfs-Honorar.
Zwischen 16 eingereichten Beiträgen musste sich die Jury entscheiden. Diese setzte sich aus Professor Dr. Theodor Helmert-Corvey (Vorsitzender des Kunstvereins Herford), Friedrich Lübbert (Kreistagsmitglied), Hans-Günther Walke (heimischer Architekt) und Dieter Lehmann (stellvertretender Leiter der VHS Minden) zusammen. »Wir hatten einen heimlichen Favoriten, der sich am Ende auch durchgesetzt hat. Wir sind uns sicher, dass sich das Modell in der Bevölkerung bewähren und einprägen wird«, so Professor Helmert-Corvey.
Sieger Rainer Penning kommt gebürtig aus Rahden-Tonnenheide und lebt heute in Minden wie auch Dortmund, wo er nach dem Abitur Objektdesign studierte. Sein aktuelles Museumsprojekt »Wald und Mensch« wurde am 16. Juni im Westfälischen Freilichtmuseum Hagen eröffnet. Im vergangenen Jahr wurde er Dritter beim Wettbewerb »Regionales Symbol« der Interessengemeinschaft Standortförderung Minden-Lübbecke.
Ein wichtiges Anliegen des Kreises Minden-Lübbecke ist die Förderung von Künstlerinnen und Künstlern aus der Region im Rahmen von Bauinvestitionen. Vor diesem Hintergrund hat der Kreisausschuss in seiner Sitzung vom 18. Dezember 2002 Richtlinien über die Förderung von »Kunst und Bau« beschlossen, die in den Folgejahren umgesetzt wurden. Das Projekt des Tonnenheiders Penning ist das zweite, was der Kreis Minden-Lübbecke umsetzte. Im Rahmen des ersten offenen Wettbewerbs wurde im Jahr 2002 die künstlerische Gestaltung des Pausenhofes der Sonderschule für geistig Behinderte in Lübbecke ausgeschrieben und umgesetzt.

Artikel vom 29.06.2005