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Musikalisches Wort tröstet und stärkt

Posaunenchor Wehdem feiert sein 125-jähriges Jubiläum mit der Kirchengemeinde

Wehdem (ko). »Lobet den Herren mit Posaunen«. Seit 125 Jahren nimmt sich der Posaunenchor Wehdem diesen Leitsatz zu Herzen. Seit 125 Jahren spielen Jung und Alt ihre Instrumente zur Ehre und Lob Gottes. Am Sonntag feierte der Posaunenchor ganz bescheiden aber mit der ganzen Gemeinde zusammen sein Jubiläum.

Mit den Nachbar-Posaunenchören gab es am Vormittag einen Festgottesdienst. Am Abend gestaltete der Posaunenchor zusammen mit den Bläsern der Nachbargemeinden ein großes Festkonzert. Zurzeit hat der Posaunenchor 17 Mitglieder, davon sieben Jungbläser. Mitglieder sind: Ulrich Mentemeier, Sebastian Mentemeier, Martin Becker, Willi Meeske, Friedrich Steinkamp, Klaus Witte, Heinrich Witte, Tabea Witte, Rebecca Witte, Dimuth van der Bent, Dorothee Högemeier, Jens Wise, Matthias Hafer, Christoph Högemeier und Ute Hoffmeisters.
Im Rahmen des Festaktes zum Jubiläum sprach Vorsitzender Martin Becker im Gemeindehaus ganz offiziell die Aufnahme der sieben Jungbläser in den Kreis der »Alten« aus und überreichte ihnen hierzu ihre offiziellen Urkunden und Mitgliederausweise.
Jungbläser waren bis zum Tag des Jubiläums: Christoph Högemeier, Dorothee Högemeier, Rebecca Witte, Tabea Witte, Matthias Hafer, Ute Hoffmeister und Dimuth van der Bent.
Außerdem hatten Martin Becker und Chorleiter Reinhard Weingärtner drei Jubilare zu ehren. In Abwesenheit wurden Erich Kleißendorf für 70-jährige Mitgliedschaft im Posaunenchor die besten Glückwünsche ausgesprochen. Ihre Urkunden für 50-jährige Treue nahmen Wilhelm Meeske aus Oppendorf sowie Heinrich Witte aus Wehdem entgegen. Beide sind noch immer aktiv und spielen die Trompete.
Grußworte im Namen des Presbyteriums sprach Pastor Ulrich Mentemeier aus. Er dankte dem Posaunenchor für all seine Dienste. Bei zahlreichen kirchlichen Veranstaltungen seien sie unerlässlich. Zu etwa 100 Anlässen im Jahr spielt der Posaunenchor, was jedoch nur eine Zahl ist. »Das geblasene Wort hatte schon immer eine besondere Wirkung. Es kann Menschen direkt ansprechen, Trost schenken und stärken«, so Mentemeier und fügte hinzu, dass der »B-Ton der wichtigste ist: B, wie beseelen, B, wie beflügeln, B, wie begeistern«, zählte er unter anderem auf.
Mentemeier verlas außerdem ein Glückwunschschreiben des Landesposaunenwartes Ulrich Dieckmann. In der Chronik ist vermerkt, dass Friedrich Quebe und zwei jüngere Bläser aus Westrup nach Levern gingen, um bei ihrem Freund Wilhelm Südkamp das Musizieren zu erlernen. Das war im Jahr 1878. Nach zwei Jahren war es dann 1880 soweit, dass Friedrich Quebe den Posaunenchor gründete und diesen bis 1918 leitete. Von 1918 bis 1958 lag dann die Leitung in den Händen von Wilhelm Quebe, dessen Sohn. Sein Sohn Friedrich Quebe übernahm 1958 die Leitung. Ihm folgte am 1. Februar 1985 Reinhard Weingärtner, der nun seit 20 Jahren seinen Dienst als Leiter des Posaunenchors tut. Viele Bläser wurden in all den Jahren ausgebildet. Die Ausbildung der Jungbläser lag viele Jahre in den Händen des 2004 verstorbenen Wolfgang Jahn.
Im Buch »1000 Jahre Wehdem« heißt es weiterhin, »dass der Aufbruch zu dieser wertvollen kirchenmusikalischen Betätigung mit den Segensströmen der Erweckungsbewegung des vergangenen Jahrhunderts zu tun hat. Diesem Geistesgeschenk Gottes ist es zu verdanken, dass es schon verhältnismäßig früh zur Gründung eines kirchlichen Posaunenchors kam.« Weiterhin steht in der Festschrift vom 1000-jährigen Jubiläum geschrieben, dass auch nur wenige Jahre nach Gründung des Posaunenchors der Kirchenchor entstand.

Artikel vom 29.06.2005