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Grastablette gegen Heuschnupfen

Mediziner hoffen auf Zulassung einer neuen Immuntherapie

Nicht mehr schnupfen dank Tablette? Foto: teu

München (dpa). Eine so genannte Grastablette soll die Beschwerden von vielen Heuschnupfen-Patienten einfacher als bisher lindern. Bei der Immuntherapie mit der Tablette seien Studien zufolge die Symptome bei Graspollen-Allergikern nach nur zehn Wochen um mehr als ein Drittel zurückgegangen, berichteten Mediziner am gestern beim Welt-Allergie-Kongress in München.
Zugleich sei der Bedarf an Medikamenten gegen die Symptome um mehr als 40 Prozent gesunken. Die Zulassung der neuen Immuntherapie in Europa sei beantragt.
Die auch als Hyposensibilisierung bekannte Therapie beruht auf der Gabe geringster Mengen der Allergie-Auslöser (Allergene). Dadurch wird die Verträglichkeit schrittweise gesteigert und die Allergiebereitschaft herabgesetzt. Die Tablette auf der Basis von Graspollen führt so zu einer Verringerung der allergischen Reaktion auf Gräserpollen.
»Die positiven Studienergebnisse zu der gut verträglichen und einfach anzuwendenden Grasallergen-Tablette machen der steigenden Zahl von Heuschnupfenpatienten neue Hoffnung«, unterstrich der belgische Mediziner Professor Claus Bachert. Die Tablette mache eine breitere Anwendung der Immuntherapie möglich. Die Therapie solle mindestens acht Wochen vor Beginn des Gräserpollenfluges beginnen und idealerweise über drei Jahre ganzjährig fortgesetzt werden.
Bisher wurden die Präparate bei der Immuntherapie zumeist unter die Haut gespritzt. Mit der Allergie-Tablette könnten künftig mehr Patienten von der kausalen Allergiebehandlung profitieren.

Artikel vom 29.06.2005