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Störenfriede und Drängler
bekommen die rote Karte

Einsatz eines Schulbusbegleiters zeigt Erfolg

Verl (ehl). In Verl ist seit zwei Monaten der erste Schulbusbegleiter im Einsatz: Hermann Hecker (77) fährt an drei Tagen pro Woche in der Linie 73.2 mit, um beim Einsteigen sowie im Bus für mehr Ruhe und Ordnung zu sorgen.

Und diese Arbeit zeige Erfolg, zog Bürgermeister Paul Hermreck am Montagabend im Schul- und Kulturausschuss eine erste Bilanz. »Es haben bereits Eltern angerufen und berichtet, dass ihre Kinder die Fahrten mit dem Schulbus jetzt als wesentlich angenehmer empfinden.« Als Dank und Anerkennung für das ehrenamtliche Engagement des Rentners überreichte ihm Hermreck in der Sitzung eine Freibad-Dauerkarte sowie Blumen für seine Ehefrau.
Hermann Hecker war zuvor bei den Stadtwerken Gütersloh als Schulbusbegleiter tätig. Nachdem Politik und Verwaltung der Gemeinde Verl beschlossen hatten, ebenfalls einen solchen Dienst einzurichten, hatte Hermreck den Rentner aus Verl angesprochen und Hecker hatte spontan zugesagt. Denn in der Ölbachgemeinde gab es immer wieder Klagen von Eltern, dass sich die Schüler im Bus nicht diszipliniert verhalten und es dadurch zu kleinen Rangeleien und Streitigkeiten komme.
Hermann Hecker steigt nun dreimal pro Woche nach der vierten, fünften und sechsten Unterrichtsstunde in die Linie 73.2 ein und fährt die komplette, etwa 30-minütige Runde mit. Morgens besteht kein Bedarf, da sind die Schüler offenbar noch müde. Der 77-Jährige, der als Erkennungszeichen einen Button mit dem Logo der TWE und dem Wappen der Gemeinde Verl trägt, sorgt für ordnungsgemäßes Verhalten beim Einsteigen sowie während der Fahrt. »Die Füße auf den Sitz legen oder im Bus ein Butterbrot essen, das gibt es bei mir nicht«, sagte er im Ausschuss. Vor allem aber achtet er darauf, dass die Schüler während der Fahrt aus Sicherheitsgründen sitzen bleiben und nicht im Bus herumlaufen. Hecker schreitet zudem bei Rangeleien ein und setzt auch mal Streithähne auseinander.
Seine Bilanz nach zwei Monaten: »Die Schüler akzeptieren mich und wir kommen ganz gut miteinander klar.« Die Gemeinde Verl möchte nun noch weitere Senioren als Schulbusbegleiter gewinnen. Zudem laufen Gespräche zwischen Polizei, TWE und Schulen mit dem Ziel, voraussichtlich im Herbst einen Kursus für Schüler ab der 8. Klasse einzurichten, um sie als Schulbusbegleiter auszubilden.

Artikel vom 29.06.2005