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»Schleppersche Häuser« vor Abriss

Heimatforscher vermuten alte Stadtmauer auf dem Grundstück

Von Karl Pickhardt (Text und Foto)
Bad Lippspringe (WV). Die 120 Jahre alten »Schlepperschen Häuser« in der Burgstraße in Bad Lippspringe werden abgerissen, um einem Parkplatz in der Nähe des Prinzenpalais Platz zu machen. Das hat jetzt die Vermögensverwaltung GmbH (VVG) beschlossen, der die leerstehenden Häuser gehören.

Der Abriss wird unter Heimatfreunden mit gemischten Gefühlen verfolgt. Auf dem hinteren Teil des weitläufigen Grundstücks vermutet Museumsleiter Johannes Ricke Reste der Bad Lippspringer Stadtmauer. Dort sei auch ein alter Badestädter Brunnen entdeckt worden. Die 1885 erbauten Häuser beherbergten nach dem Ersten Weltkrieg ein Sanatorium und dienten später als Gästehaus. Besitzer Schlepper lebte im Nachbarhaus in der so genannten »Schlepperschen Villa«, die etliche Jahre das Allergie-, Dokumentations- und Informationszentrum (ADIZ) und Dokumentations war.
Die VVG ist eine 100-prozentige Tochter der Stadt. Die Kosten für Abriss und Parkplatzbau in Höhe von 55 000 Euro soll die Stadtkasse übernehmen. Darüber berät der Stadtrat am 4. Juli. Später könnte auf dem Schlepperschen Areal das geplante Planetarium gebaut werden, sagte gestern Beigeordneter Lothar Kass. Die Gebäude befänden sich in einem miserablen Zustand. Eine kostspielige Sanierung sei unwirtschaftlich. Außerdem herrsche am Arminiuspark ständig Parknot.

Artikel vom 29.06.2005