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Das schöne Buch und die Kauflust

Mit Spezialitäten lässt sich im Buchmarkt auch gut Geld verdienen

Von Sabine Kwapik
Köln (dpa). Im stagnierenden deutschen Buchmarkt verzeichnen Nischenverlage mit literarischen Spezialitäten eine rege Nachfrage. Dazu gehören der Kölner Greven Verlag, der Hirmer Verlag in München oder auch Steidl in Göttingen.
Strahlender Blick hinter Erfolgsbüchern: Damian van Melis vom Kölner Greven Verlag.Foto: dpa

Greven besteht seit 1827 und ist eine Schwesterfirma vom Greven's Adressbuch-Verlag, der Telefonbücher, Gelbe Seiten und Informationsmedien herausgibt. Angefangen hat alles 1828 mit dem damaligen »Fremdenblatt der Stadt Köln«. Heute bietet der Buchverlag, seit fünf Generationen in Familienbesitz, ein breit gefächertes Programm von Spezialliteratur: Derzeit sind 70 Titel lieferbar, insgesamt gab es bisher 400.
»Wir bieten Bücher über Köln und das Rheinland, Kunst, Kultur, Geschichte, Bildbände, Sachbücher und Mundart«, erklärt van Melis. Sein Geschäftsrezept: »Wir stellen sehr hochwertig gestaltete Bücher her und bemühen uns, dass die Form des Buches dem Inhalt entspricht.« Dazu zähle besonders eine Ausgabe zur Geschichte der Stadt in rund 30 Bänden, die in den kommenden zehn Jahren erscheinen sollen. Durchschnittlich erscheinen die Buch-Spezialitäten in einer Auflage von 1000 bis 6000 Stück. Zahlen gibt es nicht, nur soviel: »Der Verlag ist kerngesund.«
Auch beim Hirmer Verlag in München ist man mit der Nachfrage nach Kunstbüchern zufrieden. »Es gab vor zwei bis drei Jahren mal einen Einbruch bei der Nachfrage. Aber jetzt gibt es sogar eher noch einen kleinen Anstieg«, sagte eine Sprecherin in München.
Der Göttinger Steidl Verlag ist ebenso zufrieden mit dem Interesse an Buchspezialitäten. »Die Nachfrage nach diesen Werken ist relativ unabhängig vom Auf und Ab des deutschen Buchmarktes«, sagt ein Sprecher des Verlages. Es gebe eine »Lust, ein schön gemachtes Buch zu kaufen«.

Artikel vom 28.06.2005