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SV Dössel macht guten Eindruck

Fußball-Westfalenmeisterschaft der Alte-Herren Ü32 in Kaiserau

Dössel (güs). Die Alte-Herren-Fußballer des SV Dössel haben den Sportkreis Warburg bei den Ü32-Westfalenmeisterschaften würdig vertreten. Drei Punkte verbuchten die Rot-Schwarzen (wie bereits gestern kurz berichtet) bei ihrer Premiere in der Sportschule Kaiserau. Ein Sieg blieb dem Team trotz guter Leistungen versagt.

1:1 gegen Westfalia Herne, 1:1 gegen die SpVg Holzwickede und 1:1 gegen den FC Hilletal - diese Ergebnisse hätten viele Fußballfreude im Warburger Land dem Überraschungs-Kreispokalsieger nicht zugetraut. Auch gegen den Werner SC (1:2 verloren) und gegen den Lüner SV (0:2) hielt sich Dössel in den zehn Minuten dauernden Spielen des Kleinfeld-Turnieres achtbar. Gegen Preußen Lengerich (0:1) und vor allem im letzten Vorrundenspiel gegen DJK RW Markania Bochum (1:3) hätte mehr herausspringen können.
»Wir haben uns gut geschlagen. Wir haben uns nicht abschießen lassen. Wir haben einen schönen Tag erlebt«, waren sich die Akteure um Dirk Butterwegge einig.
Gleich im ersten Spiel gegen Westfalia Herne ging die Dösseler Defensivtaktik über weite Strecken auf. Das 1:0 von Dieter Cloidt hatte aber nicht lange Bestand. Eine Unachtsamkeit in der Abwehr wurde sofort bestraft. So ging es auch in anderen Spielen - die Treffer zeigten die individuelle Klasse vieler Gegenspieler.
Zur Verdeutlichung: Lünen, Herne und Lengerich (um nur drei zu nennen) hatten ehemalige Oberliga-Fußballer in ihren Reihen. Lünen hat 100 000 Einwohner - Dössel 650. Der Sportverein DJK RW Markania Bochum hat nach Aussage eines Betreuers allein in der Fußball-Abteilung mehr als 600 Mitglieder. Die Markania-Oldies machen wöchentlich Training, im Schnitt sind 20 Mann dabei.
Dass Dössel eine eigene Mannschaft stellt und den Kreispokal geholt hat, obwohl der Ort so wenige Einwohner hat, wurde in Gesprächen mit anderen Teams mit Anerkennung aufgenommen.
»Ihr habt die schwerste Gruppe erwischt«, sagten zum Beispiel Akteure aus Gelsenkirchen während der Vorrundenspiele.
Das bestätigte sich: Der Lüner SV wurde am Ende Westfalenmeister. Im Endspiel gewann Lünen gegen DJK RW Markania Bochum. Die Bochumer warfen übrigens im Viertelfinale Titelverteidiger Erntebrück aus dem Rennen.
Im Spiel zuvor - dem letzten Match der Vorrundengruppe A - hatten die Ruhrpott-Kicker glücklich gegen Dössel gewonnen. Kurz nach dem 1:0 von Michael Meyer hätten Cloidt und Butterwegge freistehend auf 2:0 erhöhen können. Ein Fehlpass in die Füße eines Bochumers führte zum 1:1. Noch ärgerlicher für Dössel: Ein klarer Siebenmeter wurde nicht gegeben. Zweimal spielte ein Bochumer Verteidiger den Ball mit der Hand. »Das war ein Strafstoß für Euch. Da hätte der Schiri pfeifen müssen«, sagten Bochumer Spieler und der Betreuer nach dem Abpfiff. Der Schwarzkittel pfiff aber nicht. Dafür traf Bochum im direkten Gegenzug zum 2:1. Kurz vor Schluss erhöhte Markania auf 3:1.
Mit zwei Toren Unterschied verlor Dössel, das in der Vorrunde ausschied, ansonsten nur gegen den späteren Westfalenmeister Lüner SV (0:2). Bei der 1:2-Niederlage gegen Werne sah es einige Zeit nach einem 0:0 aus, dann aber machte der SC mit zwei Toren alles klar. Theo Siewert verkürzte mit einem Flachschuss auf 1:2.
Beim 1:1 gegen die SpVg Holzwickede dominierte Dössel das Geschehen. Nach dem 1:0 von Uwe Mühlbauer agierte die Abwehr beim Ausgleich der SpVg. zu unentschlossen. Dieter Cloidt, Hans-Jürgen Güthoff und Peter Gocke hätten bei Konterchancen das Siegtor schießen können.
Gegen den FC Hilletal, ein Fusionsclub aus drei Nachbargemeinden im Sportkreis Brilon, wollte der SV Dössel auf Sieg spielen. Ausgerechnet in der Partie lief es nicht. Mit dem späten 1:1 sicherte Dieter Cloidt immerhin einen Zähler. Bei der 0:1-Niederlage gegen Preußen Lengerich wurden gute Chancen nicht genutzt.
Alles in allem kann der SV Dössel zufrieden sein, auch, wenn das i-Tüpfelchen - ein Sieg - nicht gelingen wollte. »Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder«, wünschten die Herren in der Turnierleitung dem SVD viel Erfolg im Pokalwettbewerb 2006.

Artikel vom 28.06.2005