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Trotz Behinderung aktiv leben

»Tag der Selbsthilfe«: 20 Gruppen informierten über ihre Arbeit

Paderborn (karo). Zum dritten Mal veranstaltete die Selbsthilfe-Kontaktstelle Paderborn am Wochenende den »Tag der Selbsthilfe« auf dem Marienplatz. Unter dem Motto »Selbsthilfe macht selbstbewusst« informierten 20 Gruppen über ihre Arbeit.
Viele Interessierte nutzten die Gelegenheit, mit den Betroffenen ins Gespräch zu kommen. Präsentiert haben sich unter anderem die Elternselbsthilfe drogengefährdeter und abhängiger Menschen, die Anonymen Alkoholiker, der Förderverein hörgeschädigter Kinder, die Diabetesgruppe und die Alzheimer Gesellschaft. Mit einem Stand vertreten war auch die Brustkrebs-Selbsthilfegruppe »ReViam« (auf Deutsch: zurück auf den Weg). Die etwa 40 Frauen treffen sich seit anderthalb Jahren monatlich. In der Gruppe gehen sie offen mit der Krankheit um, geben sich Tipps für die Ernährung oder Wahl einer Kopfbedeckung während einer Chemotherapie und laden Fachleute ein.
Im Kreis Paderborn gibt es mehr als 140 Selbsthilfegruppen. Ihre Arbeit spielt im Gesundheitswesen als Ergänzung zu medizinischer Behandlung und professionellen Hilfsangeboten eine immer größere Rolle. Denn Arbeit in einer Selbsthilfe bedeutet aktive Auseinandersetzung mit der eigenen Krankheits- oder Lebenssituation. Die gesamte Gruppe profitiert von den Erfahrungen und dem Wissen ihrer Mitglieder. Die regelmäßigen Treffen sind für viele Betroffene zu einem wichtigen Bestandteil des Alltags geworden, um mit der eigenen Erkrankung oder der eines nahen Angehörigen, mit seelischem Schmerz, Verlust oder Behinderung zurechtzukommen.
Mit Sorge machte die Selbsthilfe-Kontaktstelle darauf aufmerksam, dass die ohnehin schon geringen Mittel zur Förderung von Selbsthilfegruppen durch die Krankenkassen im Zuge der Gesundheitsreform weiter gekürzt werden.

Artikel vom 28.06.2005