Mallorca-Touristen mussten aus Tunnel flüchten - Sicherheitsmängel?
Palma de Mallorca (dpa). In einem Tunnel sind zwei Ausflugszüge auf der berühmten Bahnstrecke zwischen Palma de Mallorca und Sóller frontal zusammengestoßen. Fünf Touristen wurden leicht verletzt. Die Züge waren nur mit niedriger Geschwindigkeit gefahren. Die Passagiere verließen den Tunnel nahe Sóller zu Fuß. Die Ursache des Unglücks an der Nordküste der spanischen Ferieninsel sei menschliches Versagen gewesen, teilte die Bahngesellschaft mit. Der Lokführer des aus Palma kommenden Zuges habe nicht beachtet, dass der entgegenkommende Zug Vorfahrt gehabt hatte. Bei den Verletzten handele es sich um spanische Urlauberinnen. Das Unglück war das erste dieser Art auf der fast 100 Jahre alten Bahnlinie. Zum Zeitpunkt des Unfalls am Freitagnachmittag waren die mit insgesamt 530 Passagieren besetzten Züge nur mit Tempo 15 unterwegs. Einige Reisende kritisierten, die Bergungsaktion sei ein Chaos gewesen. »Wir saßen im Dunkeln und mussten uns mit dem Licht von Videokameras behelfen, um nach draußen zu gelangen«, berichtete ein Tourist. Ein anderer erzählte, 70 Passagiere hätten zwei Stunden lang bei brütender Hitze zwischen zwei Tunneln auf Hilfe warten müssen. Die Gewerkschaft der Lokomotivführer bemängelte, dass die Sicherheitsvorkehrungen unzureichend seien. Die Lokführer erfuhren erst bei Antritt der Fahrt, wo sie zu halten hätten und wie die Vorfahrt geregelt sei.
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