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Die Ruine wird
wieder zum
Leben erweckt

Arbeiten auf der Harth beginnen

Von Marion Neesen (Text und Fotos)
Harth/Ringelstein (WV). Mythen, Legenden und Geschichten, aber auch historisch belegte Fakten ranken sich um die Burgruine in Ringelstein. Insbesondere der Hexenkeller ist Zeugnis einer grausamen Zeit. Schon im Jahre 2002 hat der Zweckverband Bevorzugtes Erholungsgebiet Bad Wünnenberg/Büren begonnen, die gesamte Anlage mit verschiedenen Maßnahmen wieder aufzuwerten. Jetzt kann dank neuer EU-Mittel weitergearbeitet werden.

Bereits im vergangenen Jahr waren Fichten am Burgberg entfernt worden, damit die Ruine wieder von weitem sichtbar ist. Mauern wurden freigestellt, ausgebessert und erhöht, um den Aussichtsplatz am Bergsporn zu verschönern. Mit insgesamt 115 000 Euro aus EU-Töpfen kann jetzt noch mehr getan werden. Die Hälfte des Geldes muss allerdings mit Muskelkraft aufgebracht werden. Doch dass die Harther hinter diesem Projekt stehen, zeigte sich beim ersten Arbeitseinsatz am Samstag.
Zunächst einmal legten die Helfer den Eingang zum Hexenkeller weiter frei. »Wir wollen weitere Gewölbe im Hexenkeller zugänglich machen«, so Ortsvorsteher Albert Atorf. Und schließlich wird im Erdreich noch eine Art Fluchtweg vermutet, den man zu finden hofft. Weiterhin ist geplant, Informationsmaterial und -tafeln für Besucher aufzubereiten. »Die Geschichten und Mythen, die mit der Burgruine in Zusammenhang stehen, sollen nicht verloren gehen«, sagte Iris Simon vom Regionalentwicklungsverein Bürener Land. Die Burgruine solle aber auch insgesamt erlebbar gemacht werden. So ist daran gedacht, zusammen mit Stadtförster Ulrich Menzel, dem Jugendwaldheim und der Grundschule einen Baumlehrpfad zu errichten. Weiterhin wird ein kleiner mittelalterlicher Garten erstellt, in dem Heil- und Symbolpflanzen des Mittelalters zu sehen sein werden. Besonders verdient gemacht hat sich um die Anlage auf der Harth auch Ortsheimatpfleger Dieter Henkst. Da der Untergrund der Ruine als Bodendenkmal ausgewiesen ist und die Maßnahme einer archäologischen Aufsicht bedarf, wird seine Fachkenntnis auch weiterhin gefragt sein. Iris Simon betonte, dass die Maßnahme nicht nur im Hinblick auf den Tourismus durchgeführt werde. Wichtig sei auch, dass die Harther selbst hinter diesem Projekt stehen. Bürgermeister Wolfgang Runge befand die Idee der Aufwertung der Burganlage vom ersten Augenblick an für gut. Er dankte den Harthern für ihren Mut, dieses Projekt weiter anzugehen und stellte den Helfern 100 Liter Bier in Aussicht, damit ihnen bei ihrem Einsatz nicht die Puste ausgehe. Träger der Maßnahme ist der Zweckverband Bevorzugtes Erholungsgebiet Bad Wünnenberg/Büren. Deren Vorsitzender Gerhard Helle betonte, dass jede Menge Eigenleistungen notwendig seien, es aber wichtig sei, diesen Ort ins Bewusstsein zurück zu holen.

Artikel vom 27.06.2005