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Im Fla-Fla gab es am Samstag einen Polizeieinsatz.Foto: Fritzen

Polizei beendet Fla-Fla-Party

Einsatz wegen Ruhestörung - Veranstalter sind verärgert


Herford (dom). Die Polizei hat in der Nacht zu Samstag wegen Ruhestörung eine Hippie-Party im Jugendzentrum Fla-Fla an der Eimterstraße beendet. Die Art und Weise des Polizeieinsatzes beschäftigt die Veranstalter jedoch nach wie vor. Nach Einschätzung von Anja Gärtner, Vorstandsvorsitzende des Fla-Fla-Fördervereins, die selbst vor Ort war, sei das Verhalten der Ordnungshüter überzogen gewesen. Die Polizei ihrerseits spricht von einem Routineeinsatz. Gegen 2 Uhr morgens trafen die Beamten am Fla-Fla ein. Anja Gärtner berichtet: »In entspannter Atmosphäre wurde gefeiert, etwa 50 Gäste waren in der Kneipe und im Innenhof versammelt.« An einem kleinen Lagerfeuer in einer Tonne hätten einige Partygäste gesessen und getrommelt. Als die Polizei anrückte, sei das Trommeln aber bereits beendet gewesen. Zwischen Jugendzentrum und Polizei gebe es übrigens »klare Absprachen«, wie einvernehmliche Lösungen im Falle von Ruhestörungen gefunden werden könnten. Bei dieser Party jedoch seien mehrere Beamte gegen den Willen der Betreiber in den Innenhof eingedrungen: »Sie gingen, ohne Erklärungen oder Vorwarnungen, mit Pfefferspray auch gegen unbeteiligte Gäste vor.« Ein Polizeisprecher bestätigte den Pfefferspray-Einsatz. Dieser sei jedoch notwendig gewesen. Anschließend mussten zwei Mitarbeiter des Fla-Fla mit zur Wache, weil sie ihre Personalausweise nicht dabei hatten - aus Sicht der Polizei ein normaler Vorgang. Gärtner sagt indes: »Ein Mitarbeiter wurde sogar in Handschellen abgeführt. Auf der Wache mussten sich die ehrenamtlichen Mitarbeiter splitterfasernackt ausziehen - bei offen stehenden Türen.« Nach der Feststellung der Personalien seien die Mitarbeiter wieder entlassen worden. Ihr sei das Vorgehen der Polizei »unerklärlich«. Jetzt wollen beide Seiten sich am Wochenanfang zusammensetzen.

Artikel vom 27.06.2005