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Wittig und Hassmann gut unterwegs

Prominenz in Dressur und Springen vertreten - Lob von allen Seiten für das Espelkamper Turnier

Espelkamp (mam/Les). Am Samstag Nachmittag konnte man als Zuschauer der Espelkämper Reitertage schon einen Schlagabtausch der Extraklasse bewundern. Die amtierende Westfalenmeisterin der Dressurreiter, Brigitte Wittig, ritt in der Dressurprüfung Klasse M/A allen davon. Mit ihrem achtjährigen holländischen Wallach PC Mexx erreichte sie 67,48 Prozent und war somit souveräne Siegerin.

Ihren Titel wird sie in zwei Wochen bei der westfälischen Landesmeisterschaft allerdings nicht verteidigen, da einige junge hochkarätige Pferde in Österreich vorgestellt werden wollen.
Auch für ihren Gatten Wolfram scheint es in dieser Saison nicht schlecht zu laufen. Schon beim internationalen Turnier im März in Dortmund konnten sein selbstgezogener Hengst Breitling W und der hocherfolgreiche Bereiter zwei zweite Plätze mit nach Hause nehmen. In München wurde der große Preis sogar gewonnen.
»Über diese Platzierungen freue ich mich wirklich, da Breitling gerade in der Saison auch viele Deckeinsätze bestreiten muss und daher schon einmal kleine Konzentrationsschwächen auftreten können,« gibt Wolfram Wittig zu bedenken. Mit dem Saisonverlauf 2005 ist er jedoch sehr zufrieden und auch für das kommende Wochenende hat er sich wahrscheinlich Einiges vorgenommen, auch wenn der bescheidene Sportsmann dies nicht gerne zugeben mag. Denn in Verden finden dann die die deutschen Meisterschaften der Dressur- und Springreiter, ebenso wir die Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde statt.
Während Wolfram nun also bei den Dressurreitern um die Deutsche Meisterschaft kämpft, wird seine Frau Brigitte mit der hocherfolgreichen Stute Baldessarini an der Weltmeisterschaft der sechsjährigen Dressurpferde teilnehmen. Baldessarini, schon im letzten Jahr auf dem Bundeschampionat in Warendorf sehr weit vorne platziert, ist dort eine der größten Hoffnungen der deutschen Equipe.
In diesem Jahr möchte Familie Wittig des weiteren noch ein Novum erreichen und zwar »würden wir gerne drei Vollgeschwister, einen dreijährigen gekörten Hengst, Bertoli, eine fünfjährige Stute Biagiotti WW und eben Baldessarini für das Bundeschampionat 2005 qualifizieren,« freut sich Wolfram über seine Pferde.
Aber nicht nur in der Dressur, sondern auch im Springen sind hochkarätige Sportler am Start. Felix Hassmann aus Lienen, der im letzten Jahr nicht nur Deutscher Meister der Junioren wurde, sondern auch Europameister, geht in Espelkamp an den Start.
»Espelkamp ist eine gutes Pflaster für ein letztes Testspringen zur Europameisterschaft,« meint der 19-Jährige, der sich natürlich auch für das Großereignis in der Schweiz einiges vorgenommen hat, denn »den Titel verteidigen wäre natürlich der Wahnsinn.«
Durch Marcus Döring, Lokalmatador des RV Espelkamp, sei er auf das Turnier aufmerksam geworden, denn es hat tolle Bodenverhältnisse. Da ist er sich mit den beiden heimischen Vertretern des Richtergremiums Dieter R. Paul und Reinhold Hahler ziemlich einig. »Hier wird man als Richter doch gerne eingeladen,« freute sich Reinhaold Hahler während der 1. Vorsitzende des Kreisreiterverbandes Minden-Lübbecke, Dieter Paul, ergänzte: »Wie immer ist das hier eine unglaublich Stimmung, fast schon ein kleines Aachen.« »Ja, dazu hat auch die Familie Rose mit ihrer vorzüglichen Bewirtung Einiges beigetragen,« fügte Reinhold Hahler hinzu. „Die Bodenverhältnisse und auch das, was auf ihm geboten wird, sind doch einfach toll anzusehen,« waren sich mal wieder beide Richter einig.
Ebenfalls hochzufrieden zeigten sich vom Ambiente des Espelkamper Turniers auch andere Reiter. Wie beispielsweise Jürgen Schmitz, der am Samstag in der Zwei-Phasen-Springprüfung der Klasse S einen hervorragenden siebenten Platz belegte. Der stellte bereits vor dem Springen fest: »Dieses Turnier ist schon wirklich toll. In jeder Beziehung. Ich wundere mich eigentlich, dass die Resonanz unter den Reitern nicht noch größer ist. Hier passt einfach alles. Das fängt bei den Platzverhältnissen im Parcours an, zieht sich weiter über den wirklich guten Abreiteplatz, die Parkplätze, die Bewirtung, das Essen und endet bei den Toiletten.
Und auch Armin Gauselmann, der den ganzen Nachmittag auf der Anlage verbracht hatte und als Sponsor des Zwei-Phasen-S am Samstagabend die Siegerehrung vornahm war sichtlich beeindruckt. »Mir gefällt es hier richtig gut.« Und mit einem Blick auf die zahlreichen Spitzzelte am Rande des Springparcours konstatierte er schmunzelnd: »Hier sieht's ja fast so aus wie in Ascot. Da fehlt mir eigentlich nur noch so ein riesiger Hut.«

Artikel vom 27.06.2005