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Lösung unter Zeitdruck

Noch keine Vorschläge zur Berufskollegs-Problematik

Bünde/Herford (pjs). Die Zeit drängt: Raumnot und Lehrermangel an den Berufskollegs waren erneut Thema im Kreisausschuss. Konkrete Lösungsvorschläge wird es aber erst nach der Sommerpause geben - im Schulausschuss am 20. September.

Dem Kreisausschuss hatte Gerhard Engelking, Leiter des Regionalen Bildungsbüros, eine aktualisierte Fassung der Schulentwicklungsplanung für den Kreis Herford vorgelegt. »Es handelt sich nicht um einen abgeschlossenen Plan, sondern um eine Darstellung des derzeitigen Entwicklungsstandes«, erläuterte Lieselore Curländer. Die Landrätin machte darauf aufmerksam, dass die Düsseldorfer Koalitionsregierung Maßnahmen vereinbart habe, die Auswirkungen auf die Bildungsplanung im Kreis Herford haben dürften: Sie nannte den Wegfall der Schuleinzugsbereiche bei Grundschulen und Berufskollegs, das offene Ranking und die zunehmende Bedeutung der gymnasialen Oberstufe an Berufskollegs.
Ziel der Schulentwicklungsplanung des Kreises sei, Jugendlichen, die einen Bildungsgang am Berufskolleg absolvieren möchten, diese Möglichkeit zu eröffnen. Damit der gewählte Bildungsgang erfolgreich abgeschlossen werde, sei allerdings eine entsprechend Steuerung im Vorfeld erforderlich, meinte die Landrätin mit Blick auf die oft noch diffusen Berufsvorstellungen und -wünsche vieler Jugendlicher: »Das schwankt schon mal zwischen Krankenschwester und Mannequin.«
Nachgedacht werde auch über die Einrichtung eines »Zentrums für berufliche Grundbildung«, berichtete Curländer. Konkrete Vorschläge werde eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe entwickeln.
SPD-Fraktionsvorsitzender Hans Stüwe mahnte Entscheidungen an. Ein sechstes Berufskolleg werde es nicht kostenlos geben. »Und das Zeitfenster, in dem wir noch Geld in die Hand nehmen können, schließt sich«, erinnerte er an die nahende Umstellung auf das Neue Kommunale Finanzmanagement (NKF).
Wolfgang Tiekötter forderte die Verwaltung auf, in der Sommerpause Lösungen vorzubereiten, bei denen die Wirtschaft als Partner einbezogen wird. »Wenn wir ein sechstes Berufskolleg bekommen, werden die Kosten im zweistelligen Millionenbereich liegen«, erwartet der stellvertretende SPD-Fraktionschef.

Artikel vom 25.06.2005