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Dank Pinguin ohne Fracksausen am PC

Im Wichernhaus steht ein speziell für Senioren entwickelter Computer - Spiele und Internet

Von Curd Paetzke
Herford (HK). Dass Computer für Senioren ein Buch mit sieben Siegeln sind, ist ein weit verbreitetes Vorurteil, das jeden Tag aufs Neue widerlegt wird. Ganz so wie die Rechner selbst einem steten Wandel unterzogen sind, um »up to date« zu sein, könnte man durchaus auch von einer neuen Senioren-Generation sprechen, die den PC nicht nur kennt, sondern auch intensiv nutzt. Im Herforder Wichernhaus hat man diesem Trend Rechnung getragen und einen Pinguin angeschafft.

Damit keine Missverständnisse aufkommen: Bei dem Pinguin handelt es sich nicht um den in der Antarktis beheimateten Meeresvogel, sondern um einen Computer, der speziell für Senioren entwickelt worden ist. Die Handhabung ist ganz einfach: Der (mauslose) Pinguin verfügt zwar über eine Tastatur, kann aber eigentlich viel leichter mit den Fingern auf dem Bildschirm bedient werden. Die Software ist auf das Wesentliche reduziert, bietet aber dennoch mannigfaltige Einsatzmöglichkeiten. Pfiffig: Alle »Fenster« sind überdimensional, die Lettern sind ebenfalls groß und deutlich zu erkennen.
Wichernhaus-Leiterin Gabriele Hofmann ist von dem neuen Konzept überzeugt: »Am Anfang gab es bei den Bewohnern einige Berührungsängste, doch das hat sich inzwischen gelegt.« Vor allem die Spiele, die sich auf der Festplatte befinden, haben es den Senioren angetan. Ob bei Tennis-Pingpong, Fliegenklatsche oder auch bei den diversen Kartenspielen - hier finden die Benutzer Abwechslung, schulen ihre Reflexe und ihr Konzentrationsvermögen. Zudem lassen sich (speziell auf Ältere zugeschnittene) Nachrichten abrufen oder auch historische Ereignisse nach dem Muster: »Was geschah heute vor 25 Jahren?«
Eingearbeitet in das Pinguin-Programm werden die Senioren von Wichernhaus-Mitarbeiter Ingolf Klockmann, der ganz sicher ist: »Bald starten wir mit dem Pinguin von hier aus auch ins Internet und verschicken Texte oder auch Fotos.«
Der Rechner von »Plejaden Communications« hat 3500 Euro gekostet. 2500 Euro flossen aus der »Stiftung Sander«, der restliche Betrag wurde aus Eigenmitteln des Hauses beigesteuert.

Artikel vom 24.06.2005