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Flucht aus dem Ratssaal

Zweite Treppe muss am Progymnasium erbaut werden


Rietberg (mobl). »Was tun, wenn«s brennt?« Das ist nicht nur der Titel eines Films. Mit dieser Frage mussten sich am Mittwoch auch die Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses befassen. Und sie sind direkt von dieser Thematik betroffen. Der Ratssaal im Alten Progymnasium nämlich hat keinen zweiten Fluchtweg. Das ist keine neue Erkenntnis. Neu sind allerdings die Brandschutzbestimmungen. Und die machen ein Handeln noch in diesem Jahr notwendig.
Das Architekturbüro Balhorn, Wewer und Karhoff stellte die Planungen und Varianten zur Schaffung eines weiteren Fluchtweges vor. Bisher ist ein Verlassen des Obergeschosses nur durch das Treppenhaus möglich. In Zukunft soll die Flucht auch über eine Außentreppe möglich sein, die an der Rückseite des Progymnasiums angebracht werden soll.
Eine zweite Variante, ein weiteres Treppenhaus im Gebäudeinnern zu errichten, wurde schnell verworfen. Zu viel Platz würde sowohl im ersten Stock als auch in der Stadtbibliothek im Erdgeschoss dadurch verloren gehen. Die Architekten nämlich hatten vorgeschlagen, den Raum, der derzeit im ersten Stock das Stuhllager beherbergt, für ein weiteres Treppenhaus zu nutzen. Dadurch würde aber nicht nur der Raum, der bei Konzertveranstaltungen als Künstlergarderobe dient, wegfallen. Auch in der Stadtbibliothek stünden mit einem Mal rund 30 Quadratmeter Nutzfläche weniger zur Verfügung. Die Möglichkeit, ein Treppenhaus im Inneren zu errichten, wurde schnell und einstimmig abgelehnt. Stattdessen soll nun eine Außentreppe hinter dem Gebäude angelegt werden, die aus Richtung Emsturnhalle sichtbar wäre. Statt des zunächst angedachten geschlossenen Treppenturms soll es möglichst eine offene Edelstahltreppe sein. »Der geschlossene Treppenturm passte optisch überhaupt nicht zu den historischen Gebäuden«, so Bürgermeister André Kuper. Strittig war im Ausschuss lediglich die Frage, ob es möglicherweise kostengünstiger wäre, statt der Edelstahltreppe eine Variante aus feuerverzinktem Material zu wählen. Das Material Edelstahl stellte sich als der Favorit heraus, vor allem aus optischen Gründen. Die Kosten für den Umbau liegen bei rund 55 000 Euro. Bürgermeister Kuper kündigte zudem an, das Progymnasiums werde in naher Zukunft mit einem Zaun von der Emsstraße abgetrennt. Dieser Zaun soll optisch der Begrenzung ähneln, mit der Parkplatz an der Emsturnhalle umgeben ist.

Artikel vom 23.06.2005