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Kompromiss
für Sperrzeit
gefunden

Beim Volksfest »Verler Leben«

Verl (ehl). Für die Sperrstunde beim Volksfest »Verler Leben« hat die Verwaltung jetzt einen Kompromiss erarbeitet: Freitags und samstags soll die Kirmes künftig bis 1 Uhr geöffnet sein, dafür soll sonntags bereits um 22 Uhr Schluss sein.

Nach Beschwerden von Anwohnern der Ortsmitte hatte die Verwaltung die Sperrstunde in den vergangenen beiden Jahren bekanntlich auf 24 Uhr festgesetzt. Diese Regelung gefiel vielen Besuchern und auch den Standbetreibern jedoch nicht. Daher schlug Bürgermeister Paul Hermreck den Fraktionen am Montagabend im Haupt- und Finanzausschuss die neue Lösung vor. »Freitags und samstags haben wir viele Besucher, die insbesondere bei gutem Wetter abends lange feiern möchten. Sonntags hingegen gehen die meisten nach dem Feuerwerk ohnehin nach Hause«, erläuterte er die Idee der Verwaltung.
Mit dieser Lösung halte man sich zudem an die Rechtsprechung. Danach müsse ein mehrtägiges Volksfest im Durchschnitt um 24 Uhr beendet sein. Könne dies an einzelnen Tagen aus zwingenden Gründen nicht eingehalten werden, sei an anderen Festtagen ein Ausgleich zu schaffen, so der Bürgermeister.
Die Fraktionen begrüßten den Kompromissvorschlag einhellig. »Eine hervorragende Lösung, um das Fest langfristig attraktiv zu halten«, meinte etwa Karl Bernhard Hillen (CDU). Denn es sei »ein erheblicher Wunsch der Bevölkerung, die Öffnungszeit über 24 Uhr hinaus zu verlängern«. Da die Kirmes nur einmal im Jahr stattfinde, müssten mit diesem Kompromiss auch die Anwohner leben können, sagte Hillen. Das sah Sigrid Brandner (SPD) genauso: »Alle kann man nie zufrieden stellen, aber hier ist ein verträgliches Maß gefunden worden.«
Bürgermeister Hermreck kündigte an, dass er vor dem Volksfest die Standbetreiber und Gastronomen zu einem Gespräch einladen wolle, um alle zu bitten, sich an die Regeln zu halten. »Dann können wir es uns vielleicht ersparen, dass die Mitarbeiter des Ordnungsamtes zu jedem einzelnen Stand gehen und auf die Sperrstunde hinweisen müssen.« Das gelte auch für die beiden Zelte, die auch weiterhin freitags und samstags - mit entsprechenden Lärmschutzauflagen - bis 4 Uhr morgens geöffnet sein dürfen.

Artikel vom 23.06.2005