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Lösung scheint greifbar nahe

Erste Planungen für neue Trasse in Richtung Bundesstraße vorgestellt

Kirchlengern (os). »Wir können es leider nicht allen recht machen«, bedauerte Bürgermeister Rüdiger Meier, »wir bemühen uns jedoch, einen Mittelweg zu finden, um möglichst wenige Bürgerinnen und Bürger zu belasten.«

Seit 15 Jahren wird über eine Westanbindung zur Bundesstraße 239 gesprochen, jetzt scheint eine Lösung gefunden zu sein, die zwar nicht alle zufriedenstellen werde, aber für viele eine spürbare Verkehrsentlastung bringe. Das sei auch notwendig, denn wenn im Oktober das neue Hochregallager der Firma Hettich in Betrieb genommen werde, verstärke sich der Schwerverkehr sicher noch weiter.
Eine neue Straße soll gebaut werden, die zukunftsfähig ist. Die ersten Planungen wurden jetzt ausführlich im zuständigen Ausschuss und gestern Abend in einer Bürgerversammlung vorgestellt. Mehrere Varianten sind von einem Planungsbüro geprüft und wieder verworfen worden, da sie den Anforderungen nicht gerecht wurden.
Eine blieb bestehen. Sie sieht ausgangs des Industriegebiets eine Trasse vom Spradower Weg Richtung Norden vor. Die Lübbecker Straße wird in Höhe des Lidl-Parkplatzes untertunnelt, dann führt die neue Straße den Verkehr weiter auf die erweiterte B 239. Von der Straße zweigt vorher eine kleine Stichstraße auf die Lübbecker Straße ab. Wer wirklich in den Ortskern fahren möchte, könne es also tun. Lastwagen würden das zweimalige Linksabbiegen, die B 239 vor Augen, vermeiden.
Der Verkehr auf der Lübbecker Straße werde weitaus geringer sein, heißt es. Weitaus mehr Bürger würden von der geplanten Trassierung profitieren, als durch sie belastet.
Viele Fragen bleiben offen. Es müssen Grundstücksverhandlungen geführt, Genehmigungsbescheide abgewartet werden. Zwei bis fünf Jahre können die Vorbereitungen dauern. »Wir wollen Einvernehmen erzielen«, so Bürgermeister Rüdiger Meier »und eine Verhandlungslösung mit den Grundeigentümern erzielen.« Für die Gemeinde sei es wichtig gewesen, dass kein Haus für die neue Straße weichen müsse. Das sei mit der bevorzugten Variante zu erreichen.
Verworfen wurden Varianten, die einenh fünfarmigen Kreisel auf dem Hüller oder eine Brücke über die Else vorsehen. Sie sind nicht nur zu teuert, sondern auch uneffektv. Nur bei der jetzt ausführlich vorgestellten Variante seien Entlastungen im Ortskern zu erwarten.
CDU/UWG befürworteten in ersten Stellungnahmen den Lösungsvorschlag, die SPD braucht noch Beratungsbedarf. Die Argumente für die vorgestellte Trasse scheinen jedoch schlüssig zu sein und erfüllten verkehrstechnische und ökologische Belange.
Der Verkehr im Ortskern mit seiner Schranke habe in den vergangenen Monaten wieder erheblich zugenommen. Die Hoffnungen, nach Öffnung der Umgehungsstraße werde im Kern der Gemeinde Ruhe einkehren, hätten sich nicht erfüllt.
Der Hettich-Bau auf Bünder Gebiet wird weiteren Verkehr bringen. Die Gemeinde hätte es gern gesehen, wenn Hettich ins interkommunale Gewerbegebiet gezogen wäre, das war für das Unternehmen aber nicht akzeptabel, da das neue Lager nahe am Hauptstandort gebaut werden solle.
Bünde zahlt 50 Prozent der Kosten für die neue Trasse. Die Verhandlungen seien kosntruktiv gelaufen, so Meier, Streit gibt es aber wegen der Beschilderung der Baustelle. Die führt den Schwerlastverkehr nämlich über die Straßen von Kirchlengern. Die Anwohner seien erbost, dass ihre Wege nun von den schweren Lkw beschädigt würden. Entscheiden soll der Kreis diesen Streit.

Artikel vom 24.06.2005