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Gesamtkonzept zum Erhalt
der Fürstenallee notwendig

Arbeitsgruppe soll bis November Leitbild vorlegen

Schlangen/Kreis Lippe (SZ/bu). Zur Erhaltung des Bau- und Naturdenkmals Fürstenallee soll ein umfassendes Gesamtkonzept entwickelt werden. Dazu soll eine Arbeitsgruppe eingesetzt werden, die bis zur November-Sitzung des Kreisumweltausschusses ein Leitbild und die Rahmenbedingungen für den weiteren Erhaltungsprozess für die Allee entwickeln soll.

Dieser Arbeitsgruppe werden unter anderem Verteter der Gemeinde Schlangen angehören, wie Bürgermeister Thorsten Paulussen bestätigte. Das ist das Resultat eines sogenannten Scoping-Termins, der am Dienstag im Detmolder Kreishaus stattgefunden hat. Dort hatten sich 20 Vertreter von Kreis, Gemeinde Schlangen, den Straßen- und Denkmalbehörden, den Forstbetrieben und Forsteigentümern sowie den Heimat- und Naturschutzverbänden getroffen. Als Scoping bezeichnen die Fachleute die Erarbeitung eines Meinungsbildes für einen umfassenden Sachverhalt, an dem eine Vielzahl von Gruppen beteiligt sind.
Nach der Begrüßung durch den zuständigen Fachbereichsleiter Helmut Diekmann trug zunächst der Baumgutachter Markus Trabold aus Höxter das Ergebnis des von ihm erstellten Baumkatasters vor.
»Nachdem als erstes Ergebnis zu Beginn des Jahres bereist sieben abgängige, sprich umsturzgefährdete Bäume gefällt wurden, müssen wir uns in den nächsten 50 Jahren mit Sicherheit über die Hälfte der rund 1 000 Bäume umfassenden Fürstenallee Gedanken zur Erhaltung machen«, so Markus Trabold in seinem Vortrag. Dieses Baumkataster stellt eine wesentliche Grundlage für den weiteren Planungsprozess für die Fürstenallee dar, in künftig vom Landschaftsplanungsbüro Kortemeier & Brokmann aus Herford fachlich begleitet wird.
»Wir wollen weg von dem bisher meist praktizierten Stückwerk hin zu einem umfassenden Gesamtkonzept, dass alle biologischen, rechtlichen und traditionellen Aspekte der über 300 Jahre alten Allee berücksichtigt«, so Ulrich Kortemeier. Dazu gehören Fragen nach den Orten und Arten künftig zu pflanzender Bäume genauso wie die Berücksichtigung der vorhandenen Tierwelt.
Auch wie die traditionelle Verbindung der Fürstenallee von Schlangen bis zur Gaststätte Kreuzkrug an der Fürstenallee einschließlich der Anbindung des Jagdschlosses Oesterholz wiederhergestellt werden kann, gilt es zu bedenken.

Artikel vom 23.06.2005