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»Arbeitsplätze vor Ort erhalten«

Hubertus Benteler führt Arbeitgeberverband - Dank an Köthenbürger

Von Michael Robrecht
Bad Driburg (WB). Der Paderborner Unternehmer Hubertus Benteler ist neuer Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Paderborn-Höxter. Er löst Bernhard Köthenbürger ab.

Während der Mitgliederversammlung der Arbeitgeberorganisation für die Altkreise Paderborn, Büren, Warburg und Höxter ging durch den Stabwechsel eine lange Ära zu Ende: Bernhard Köthenbürger (66) ist seit 1981 Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes gewesen. »Nach Franz Kleine und Dr. Helmut Benteler war er erst der dritte Unternehmer, der den Verband seit seiner Gründung im Jahre 1947 geführt hat«, sagte der neue Vorsitzende Hubertus Benteler (59/Benteler AG). Als seine Stellvertreter fungieren jetzt Karl-Heinz Stiller (Wincor Nixdorf AG) und Gabriele Schäfers (Bauunternehmen Immig).
Benteler, der bei Reelsen wohnt, würdigte die Verdienste des Vorgängers, der bereits seit 1978 dem Beirat angehörte. »Während Ihrer Amtszeit wuchs der Verband zu einer Organisation mit derzeit etwa 170, überwiegend nicht tarifgebundenen mittelständischen Mitgliedsunternehmen, die mehr als 35 000 Mitarbeiter im Hochstift beschäftigen«, sagte Benteler im Gräflichen Parkhotel in Bad Driburg. Die Hauptaufgabe des Verbandes besteht in der Beratung der Mitglieder in arbeitsrechtlichen, personalpolitischen und organisatorischen Fragen, der Verhandlung von Firmen-Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen.
Besonders zugenommen hat in den vergangenen 24 Monaten die Unterstützung der Firmen bei Verhandlungen mit Betriebsrat und Gewerkschaften. Neben der Aktualisierung von Vergütungssystemen und Fragen der Flexibilisierung der Arbeitszeit ging es hauptsächlich um die Verlängerung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich.
Vor dem Hintergrund der Globalisierung haben sich die Unternehmen zur Aufgabe gesetzt, möglichst viele Arbeitsplätze in der Region zu erhalten. Dies scheitere, so Geschäftsführer Johannes Heß, bedauerlicherweise nicht selten an den Gewerkschaften, teilweise auch an den Betriebsräten: »Würde man die Mitarbeiter selbst fragen, müssten wir uns weniger Sorgen um die Zukunft der Arbeitsplätze im Hochstift machen.«
Hubertus Benteler beklagte mit Blick auf die Wirtschaftskrise, dass es in Deutschland keine klare Analyse der Lage gebe und keine Schlüsse gezogen würden. »Ich habe den Eindruck, wir reden uns immer tiefer in die Krise!« Benteler: »Wenn man im Loch sitzt, sollte man nicht noch tiefer graben, sagen die Engländer«.

Artikel vom 23.06.2005