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Jubiläum mit
viel Gefühl

Frauenhaus besteht 25 Jahre

Herford (nie). Häusliche Gewalt ist noch immer ein aktuelles Thema, aber seit 25 Jahren erfahren die betroffenen Frauen Hilfe und Zuflucht im Frauenhaus Herford. »Das Jubiläum ist Freude auf der einen Seite, damit Frauen Schutz finden - und Trauer auf der anderen Seite, weil unsere Arbeit immer noch gebraucht wird«, sagt Susanne Mesterheide, Mitarbeiterin im Frauenhaus.

Zur Feier in der Herforder Markthalle am Samstag kamen viele Ehemalige, Freunde und Frauen, die sich mit dem Frauenhaus verbunden fühlen. Seit der Gründung im Mai 1980 fanden etwa 3500 Frauen und Kinder Schutz, Stärkung und Begleitung während der vermutlich schwersten Zeit ihres Lebens. Das Frauenhaus ist mit acht Frauen und deren Kinder fast immer vollständig belegt und muss zeitweise sogar an andere Frauenhäuser weitervermitteln.
»Besonders freut uns, dass wir jeder Frau ein eigenes Zimmer geben können, denn das macht ihre Situation etwas erträglicher«, sagt Mesterheide. Die schutzsuchenden Personen sind zwischen 18 und 76 Jahren und bleiben durchschnittlich drei bis fünf Monate im Frauenhaus. Die Dauer des Aufenthaltes ist sehr unterschiedlich. »Für die Frauen ist es sehr wichtig zu sehen, dass sie nicht allein häusliche Gewalt erfahren, die gegenseitige Unterstützung hilft bei der Verarbeitung sehr«, weiß Mesterheide. Insgesamt sind zwölf Mitarbeiterinnen 24 Stunden am Tag im Einsatz, um Hilfe für Frauen, die Gewalt erfahren haben, zu bieten. Die Jubiläumsfeier bot allen zunächst einmal ein reichhaltiges Buffet, dass von den Schülerinnen des Anna-Siemsen-Berufskollegs zubereitet wurde, später betrat Kabarettistin Kordula Völker aus Duisburg die Bühne und heiterte das ausschließlich weibliche Publikum auf. Im Anschluss gehörte der internationalen Mädchengruppe »No-Ra« aus Löhne die Bühne, die verschiedene Tänze vorführte. Wer Hilfe sucht, kann unter Tel. 0 52 21 / 23 88 3 anrufen, oder aber den Frauenhaustreffpunkt, Unter den Linden 29, aufsuchen.

Artikel vom 22.06.2005