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Die Zeitungswelt entdeckt

Jutta Braunersreuter zu Gast beim WESTFALEN-BLATT

Von Gerhard Hülsegge (Text)
und Bernhard Pierel (Fotos)
Lübbecke/Bielefeld (WB). Sie erscheint regelmäßig. Liegt pünktlich im Briefkasten. Darf nicht fehlen zum gelungenen Frühstück. Aber wie entsteht sie eigentlich, die Tageszeitung? Diese Frage stellte sich Jutta Braunersreuter aus Lübbecke seit langem. Im Rahmen der Aktion »Wünsche werden wahr« bot ihr das WESTFALEN-BLATT jetzt Gelegenheit, das Pressehaus Sudbrackstraße in Bielefeld zu besichtigen.
Schon seit langem hatte Jutta Braunersreuter wissen wollen, die »ihre« Tageszeitung entsteht. Wolfgang Lietz führte die Lübbeckerin am Dienstag durch das Pressehaus des WESTFALEN-BLATTes in Bielefeld.Drucker Lothar Schröder erklärte Jutta Braunersreuter, weshalb die riesigen Papierrollen ständig befeuchtet werden müssen.
»Ich bin von Natur aus neugierig und möchte wissen, wie viel Technik hinter meiner Morgenlektüre steckt«, meinte die 61-jährige Bewegungstherapeutin. Wer nimmt was an Nachrichten auf? Wer macht die Fotos? Das interessierte die verheiratete Mutter zweier Kinder (Sohn Thomas ist 43, Tochter Angela 39) seit langem.
Wie alles in die Zeitung kommt, erklärte Wolfgang Lietz ausführlich bei der Führung durch den Verlag und Stammsitz des WESTFALEN-BLATTes. »Woraus be-steht die Zeitung?« fragte er. Natürlich aus Papier. Deshalb ging es als erstes auch in den Papierkeller. Mächtige Rollen mit jeweils mehr als einer Tonne Gewicht warten dort darauf, bedruckt und über die Rotation geschickt zu werden. »26 WESTFALEN-BLATT-Lokalausgaben werden in einer Gesamt-Auflage von 160000 Stück zwischen 20 und 2 Uhr für Ostwestfalen gedruckt«, so Lietz. Jutta Braunersreuter angesichts so viel Technik: »Ich kann nicht verstehen, dass die Zeitung bei diesem Aufwand nur einen Euro kostet!«
Zugleich wunderte sie sich über die angenehm kühle Temperatur und die »Berieselungsanlage« mit bakterienfreiem Wasser. »Das Papier muss 85 Prozent Feuchtigkeit enthalten«, klärte Drucker Lother Schröder auf. »Sonst ist es zu trocken und reißt«.
Der Vertrieb ist das eine, das Anzeigengeschäft das andere Standbein eines jeden Verlages, der Geld verdienen muss. Jutta Braunersreuter, vor fünf Jahren von Berlin nach Ostwestfalen gezogen, warf indes auch noch einen Blick in die Mantel- und Lokalredaktion. Jene Abteilungen also, in denen der Computer das »Sagen« hat, Meldungen vom »Ticker« kommen, Redakteurinnen wie Redakteure recherchieren, schreiben und layouten.
Dem Lübbecker Ehrengast gefiel am Ende besonders die »historische Abteilung« des Verlages. Die alte Setzmaschine, an der noch mit Blei gearbeitet wurde, ließ Nostalgie aufkommen. Jutta Braunersreuter: »Einfach faszinierend.«

Artikel vom 23.06.2005