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Bestzeiten-Festival der SCSA-Mädchen

NRW-Titelkämpfe der Schwimmer: Isabell Kuhl holt Bronze über 50m Brust

Steinhagen (WB). Die »Deutschen« in Berlin, dann die OWL-Titelkämpfe im Beckumer Freibad und als letzter Höhepunkt die Nordrhein-Westfälischen Jahrgangs-Meisterschaften in Köln. Mittendrin ein Trio aus dem starken 93-er Jahrgang des SC Steinhagen-Amshausen.

Coach Klaus Völcker hatte als Devise ausgegeben: »In jedem Rennen Bestzeiten, die Abstände nach vorne verkürzen, alles weitere ergibt sich im Rennen.« Und wie das hinhaute. Sabrina Smyczek und Alina Stockhecke machten sich über 200m Lagen sofort ans Werk. Vor allem auf der Rückenstrecke gab Smyczek Gas und senkte als beste Ostwestfälin in einem großen Feld ihre Bestzeit auf 2:53,22 (13.). Nicht weit entfernt lag Stockhecke, die ihren Leistungssprüngen der vergangenen Wochen einen weiteren zufügte und ihre Marke um mehr als zwei Sekunden auf 2:57,40 verbesserte.
Sabrina Smyczeks Vormittagsprogramm war hart. Die Elfjährige sorgte aber selbst für einen enormen Motivationsschub, als sie nach der Egalisierung ihrer Langbahnbestzeit von 0:31,86 über 50m Freistil (14.) im Rennen über 100m Schmettern erstmals die 1:20 unterbot und als Elfte in tollen 1:19,45 und guter Technik nur um 2/10tel am achten Platz vorbeischrammte.
Jetzt kam die Zeit von Isabell Kuhl. Die 200m brauchte die Brustspezialistin zum »Ein- schwimmen«, dennoch glückte eine leichte Steigerung auf 3:13,14 (16.). Die Mittagspause nutzte Klaus Völcker mit seinem Schützling zur Verbesserung der Start- und Tauchphase. »Wir hatten uns für die 50m als Ziel die Unterbietung der 40-Sekunden-Grenze gesetzt, aber dann klappte alles«, freute sich der Trainer über den Coup seiner Sprinterin. Gute Reaktion, dynamische Unterwasserphase - die Steinhagenerin fand sofort ihren Rhythmus, lag bei 25m bereits auf Platz vier und verdrängte in einem begeisternden Kopf-an-Kopf-Rennen die Dortmunderin Sophia Sträter aus den Medaillenrängen. Der Blick auf die elektronische Anzeige bestätigte: Bronze für Isabell Kuhl in sagenhaften 0:38,77.
Betreuerin Uschi Kuhl brauchte nach dem Auftritt ihrer Tochter die beiden anderen SCSA-lerinnen für die 200m Freistil nicht mehr gesondert zu motivieren. Wieder neue Bestzeiten von Sabrina Smyczek (2:34,20) und Alina Stockhecke (2:36,77) im guten Mittelfeld.
Wie es unter Sportlern nicht anders sein kann, sorgten die Schwimmer beim Abendessen vor dem Großbildschirm für Stimmung bei den Toren der Fußballer im Spiel gegen Tunesien.
Konzentriert ging Sabrina Smyczek trotz langer Wartezeit am zweiten Tag ihr letztes Rennen, die 100m Freistil, an. Die vierte Bestmarke (1:09,53) beim fünften Einsatz - das verspricht viel für die Zukunft.
»Isabells zu große Erwartungen für die 100m Brust erhielten einen Dämpfer zur rechten Zeit«, sah der SCSA-Coach diese Erfahrung als ungeheuer wichtig an. Nach langsamem Start und braver Tauchphase legte sie dennoch los wie die Feuerwehr, kam mit 1:28,69 noch bis auf 12/100stel an ihre beste Zeit heran. Es blieb ihr aber nur noch der neunte Platz.
»Wie wir es bei unseren alles andere als guten Trainingsbedingungen im Frühsommer zu diesem Standard geschafft haben, ist mir ab und zu auch ein Rätsel«, wünscht sich der Coach des SC Steinhagen-Amshausen bessere Voraussetzungen für den nächsten Leistungsschub - das SCSA-Potenzial für die Zukunft ist riesengroß.
www.scsa.de

Artikel vom 23.06.2005