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Im Konzert der Großen dabei

2000 Jahre Varus-Schlacht: Programm für Bad Driburg vorgestellt

Von Jürgen Köster
Bad Driburg (WB). Im Jahr 2009 jährt sich die Varus-Schlacht zum 2000 Mal. Fast 900 Orte -Êsogar bis hin nach Südtirol wollen an den Feierlichkeiten partizipieren. Dass Bad Driburg in diesem großen Kreis eine bedeutsame Stellung einnimmt, verdeutlichte Dr. Peter Bonk.

Er stellte dem Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und -entwicklung ein Strategiepapier vor, in dem der Historiker die wissenschaftliche und kulturelle Kompetenz der Stadt Bad Driburg erklärt und das bereits einen Programmentwurf für diverse Veranstaltungen zu diesem Jubiläum beinhaltet. »Wenn Bad Driburg dieses Chance ergreifen will, muss sie mehr bieten als irgendwelche Events«, ist Dr. Bonk überzeugt.
Das Programm für das Jubiläumsjahr unterteilte der Wissenschaftler in vier mögliche Sachbereiche: »Wissenschaft und Forschung«, »Geistes- und Kulturgeschichte«, »Essen, Trinken, Alltagsleben« und »Events«. Dr. Bonk sprach sich unter anderem für die Ausrichtung eines wissenschaftlichen Symposions zum Thema »Driburg und das Umfeld der Stadt als ein Ort der Varusschlacht« aus. Ganz wichtig sei dabei die Internationalisierung des Themas Varus-Schlacht. Der Sachbereich zwei werde stark durch die Literatur mit Autoren wie Hölderlin, Klopstock, Kleist, Grabbe oder Droste-Hülshoff geprägt. Vorstellbar seien szenische Darstellungen aus Werken, die sich der Varus-Schlacht widmen und zwar an historischen Orten wie dem Burghof Dringenberg, dem Schloss Neuenheerse oder dem Park in Bad Hermannsborn.
Als Ideen für den Sachbereich drei (Essen, Trinken, Alltagsleben) nannte Dr. Bonk unter anderem: römische Gerichte, antiker Weingenuss, antikes Badevergnügen, Lesungen, Rezitationen, Musik sowie Sonderausstellungen.
»Events« könnten sein: eine antike Olympiade, Wanderungen am Knochen mit Lesungen aus Klopstocks »Die Hermannsschlacht«, Theater- und Musikaufführungen an historischen Orten, eine Modenschau »mit dem Chic der römischen Kaiserzeit« oder die Überführung einer Nachbildung des Hermannsdenkmals, das im Park hinter dem Rathaus oder am Hellweg-Zentrum aufgestellt werden könnte.
Wie Dr. Bonk darüber hinaus ausführlich darstellte, spreche sowohl geistes- und literaturgeschichtlich sowie historisch gesehen vieles dafür, dass die Schlacht im Bereich von Bad Driburg stattgefunden habe. »Bad Driburg hat guten Grund, im Kreis bedeutender Institutionen mit einem eigenen Programm aufzuwarten«, betonte Dr. Bonk. Er nannte hier das Römermuseum Haltern, das Hermannsdenkmal sowie das Museum in Kalkriese bei Osnabrück.

Artikel vom 23.06.2005