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Strom aus Sonnenlicht hilft der Kirche

Evangelische Stiftung lässt zweite Photovoltaikanlage bauen - Solartechnik auf Pollertshof

Pr. Oldendorf (wm). Gut ein Jahr alt ist die »Stiftung zur Förderung der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Pr. Oldendorf« - jetzt hat sie mit der Finanzierung der bereits zweiten Photovoltaikanlage die Weichen dafür gestellt, dass aus dem Erlös dieser Engagements die allgemeine Gemeindearbeit, die Jugendarbeit und die Kindergartenarbeit unterstützt werden können.

Im vergangenen Dezember wurde die erste, rund 70 000 Euro teure Anlage auf dem Dach des Jugendzentrums in Betrieb genommen. Die zweite Anlage - ebenfalls von der »Solarbau Stemwede GbR« installiert -Êging nach etwa einer Woche Bauzeit auf dem Dach des Jugendfreizeitheimes Pollertshof in Betrieb; Bauherr war auch hier die Stiftung. Erwartet wird eine Jahresleistung in Höhe von rund 8 000 Kilowattstunden (kwh), die für 20,5 Jahre komplett zum Preis von 54,5 Cent pro kwh an den Stromversorger RWE-Netz verkauft werden.
Stiftungsvorsitzender und Baukirchmeister Bernd Kammann nannte bei der Präsentation der neuen Anlage den Preis von 46 000 Euro. Finanziert worden sei das Projekt mit Hilfe eines Landeszuschusses von 8 000 Euro und Eigenkapital von 3 000 Euro. Der Rest von 35 000 Euro sei über einen Kredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bezahlt worden. »Angesichts der momentan günstigen Kreditzinsen und der Einnahmen aus dem Stromverkauf lohnt sich diese Investition«, betonte Kammann. Gleichzeitig hofft er aber, durch weitere Zustiftungen bzw. Erlöse das Darlehen schnell abbezahlen zu können. Denn das Stiftungskapital, dass mittlerweile schon die Summe von 65 450 Euro erreicht hat, darf nicht angegriffen werden.
Ewald Kröger, Synodal-Jugendreferent des Kirchenkreises Lübbecke, erklärte, dass der Pollertshof Sondervermögen der Kirchengemeinde Pr. Oldendorf ist, der vom Kirchenkreis vor rund drei Jahrzehnten übernommen worden sei und von ihm bewirtschaftet werde. Angesichts der Finanznot unterstütze der Kirchenkreis natürlich die Bemühungen der Kirchengemeinde, Geld zu verdienen - auch mit Solartechnik -, um so Aufgaben vor Ort und gerade auch im Jugendbereich erfüllen zu können.
Gemeindepfarrer Christoph Kriebel dankte Stiftung und Kirchenkreis für ihr Engagement und freute sich darüber, dass vom Erlös gerade zukünftige Generationen in der Kirchennachfolge profitieren sollen, ob es sich dabei um die Arbeit im Pollertshof, kirchliche Kindergärten und Jugendarbeit handele. Kriebel: »Denn was auf die nächsten Generationen zukommt, ist happig.«
Alfred Toepper, Chef der Solarbau Stemwede, freute sich darüber, dass neben Landwirten auch Investoren wie die Pr. Oldendorfer Kirchengemeinde an der Solartechnik interessiert seien. An der Westseite des Gebäudes werde noch eine Digitalanzeige angebracht, auf der der durch Sonnenlicht gewonnene Strom angezeigt wird.
Solartechnik sei die Stromerzeugung des 21. Jahrhundert. Auf öffentlichen Gebäuden wie dem Pollertshof angebracht vermittle sie greifbar nahe modernen technischen Fortschritt.
Mit Blick auf die erste Anlage auf dem Jugendheim betonte Kammann abschließend, dass man die angepeilte Jahresleistung von 13 000 Kilowattstunden in 2005 wohl übertreffen werden. Denn im ersten Halbjahr habe man bereits 7 000 kwh erzielt.

Artikel vom 23.06.2005