20.06.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Oase nie aus den Augen verloren

Am Verler Gymnasium wurden 97 »Glücksgeschichten« geschrieben

Verl (köh). 97 junge Verler erlebten Freitagabend in der Aula der Hauptschule die schönste Stunde ihrer Schullaufbahn: Im feierlichen Rahmen erhielten sie ihre Abiturzeugnisse. Zu der Feierstunde waren auch Bürgermeister Paul Hermreck und der ehemalige Direktor des Gymnasiums, Dieter Aspelmeier, und seine Frau Annikki gekommen.

»97 Glücksgeschichten«, freute sich Schulleiter Max Bracht mit den 52 Abiturientinnen und 45 Abiturienten und fügte nach der Übergabe der Zeugnisse sieben weitere Glücksgeschichten hinzu: Drei Mädchen und drei Jungen bekamen für herausragende Leistungen besondere Auszeichnungen. Der Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für hervorragende Leistungen im Fach Physik ging an Patrick Stohmann sowie an David Pankoke und Andreas Heller, die beide zusätzlich noch für ein Jahr Mitglied der Gesellschaft werden. Im Fach Französisch taten sich zwei Mädchen besonders hervor: Kathrin Röllke erhielt für herausragende Leistungen den Prix Apollinaire 2005 der Robert Bosch Gesellschaft, und der Ehrenpreis des Verler Gymnasiums ging an Anastassija Kossova. Erstmals wurde auch eine neuer Ehrenpreis für die besten Abiturienten vergeben: Ihn erhielten David Pankoke und Svenja Bromberg, die beide ihr Abitur mit der Note 1,3 bestanden haben. Sie erhalten ein Online-Stipendium des e-fellows.net.
Die Beratungslehrer Gisela Dreismann und Bernd Schürmann lobten die gute Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern und den Willen zur Leistung. »Es haben sogar noch 17 freiwillig mündliche Zusatzprüfungen gemacht«, betonte Gisela Dreismann und sagte anerkennend: »13 Zeugnisse liegen im Notenbereich »1«. Besondere Leistungsbereitschaft bescheinigte sie den Mädchen: »Sie haben zehn der 13 Einserzeugnisse bekommen.« Als eine Bereicherung des Abiturjahrgangs werteten Dreismann und Schürmann den Anteil der Realschüler.
Schulleiter Max Bracht wünschte den scheidenden Schülerinnen und Schülern, trotz der von Zufälligkeit geprägten und wenig zielorientierten postmodernen Welt Orientierung bei Vorbildern zu finden. Er ermunterte sie: »Finden Sie Ihre Sache und machen Sie Ihre Sache gut.« Das Abitur eröffne jedenfalls die meisten Chancen.
Bürgermeister Paul Hermreck verglich den Schulweg in Anlehnung an das Abiturthema »ARABIEN 2005 mit einem Weg durch die Wüste. Er habe in einer Oase begonnen, die die Schüler auf einem störrische Kamel hätten verlassen müssen. »Fliegende Teppiche, Bauchtänzerinnen und Wasserpfeifen haben die Aufmerksamkeit zeitweise abgelenkt, aber die Oase habt Ihr nie aus den Augen verloren«, schmunzelte Hermreck und freute sich: »Jetzt seid Ihr angekommen.«
Für ihre Jahrgangsstufe gingen David Pankoke und Julia Schröder ans Mikrophon. Sie dankten Lehrern und Eltern für die Unterstützung auf der »Baustelle Schulausbildung« und versprachen für alle Mitschüler, entschlossen am Haus des Lebens weiterzubauen.

Artikel vom 20.06.2005