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»Stadtmarketing
wird nicht zum
Rohrkrepierer«

Start von Projekten im Frühherbst

Von Oliver Horst
Versmold (WB). Der Versmolder Stadtmarketing-Prozess hat -Ênach außen noch weitgehend unbemerkt -Ê Fahrt aufgenommen. Nach der Vergabe des Auftrages an die Dortmunder Agentur Junker und Kruse im März und der Besetzung der Stadtmarketing-Stelle mit Stadtarchivar Dr. Richard Sautmann zum 1. April, laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Der Fahrplan sieht die Umsetzung konkreter Projekte für den Frühherbst vor.

Kurz vor dem Abschluss steht eine so genannte Experten-Befragung mit mehr als 20 Gesprächspartnern. Blicke von innen und außen auf die Stadt und deren Erscheinungsbild sollen dabei Wirtschaftstreibende, Händler und Schulen sowie Vertreter von Institutionen wie der Industrie- und Handelskammer, dem Einzelhandelsverband oder auch dem Kreis Gütersloh werfen. »Wir gehen der Frage nach, was Versmold auszeichnet und weiter entwickelt werden kann, um das besondere Profil der Stadt herauszuarbeiten«, sagt Projektleiter Peter Beckmann dem VERSMOLDER ANZEIGER. »Für das Ziel, an der Attraktivität der Stadt zu arbeiten, wollen wir in Abstimmung mit der Stadt auch die private Seite mit ins Boot holen -ÊWirtschaftsbetriebe, den Handel sowie Vereine und Initiativen.«
Die anonymisierten Ergebnisse der Expertengespräche Êsollen nach den Sommerferien vorgestellt werden. Zuvor noch sollen einzelne Handlungsfelder festgelegt und »Werkstattrunden« gebildet werden. In diesen Runden solle entschieden werden, welche konkreten Projekte angegangen werden.
Aus Gutachten und Untersuchungen sowie der Überprüfung der daraus hervorgehenden Aussagen hat sich Peter Beckmann ein Bild vom Stand in einzelnen Themenfeldern gemacht. »Räumlich soll sich der Schwerpunkt der Stadtmarketing-Arbeit vor allem auf den Innenstadtbereich konzentrieren.« In puncto Industrie und Handel laufe vieles schon gut in Versmold. »Wir können uns mit den Facheinzelhändlern aber eine Qualitätsoffensive vorstellen, um die vielen zarten Pflänzchen bei Angebot und Service mit den Händlern weiter zu entwickeln.« Als eine besondere, wenig wahrgenommene Stärke Versmolds, sieht Beckmann die Stadt als Wohnstandort. »In diesem Punkt wollen wir gezielt ein qualitätsvolles Wachstum erreichen.«
Gemeinsam mit den Unternehmen vor Ort soll zudem der Wirtschaftsstandort Versmold als gute Adresse etabliert werden -Êzum Vorteil der bereits ansässigen Betriebe und um weitere anzulocken. Der Bereich Freizeit und Kultur sei in Versmold bereits gut aufgestellt. »Einen Tick besser werden kann die Stadt aber auch in diesem Feld noch.« Um den Tourismus anzukurbeln und sich zu positionieren, hält es Beckmann für sinnvoll, sich gemeinsam mit Nachbargemeinden an ein bereits bestehendes Projekt anzukoppeln. Ein Alleingang mache wenig Sinn.
Der Fachmann strebt einen Start in die heiße Phase der Umsetzung konkreter Projekte für September oder Oktober an. »Dann sind auch wir noch in der Pflicht. Unser Auftrag schließt die Startphase mit ein. Mit drei Projekten kann Stadtmarketing am Anfang ganz praktisch und sichtbar aus der Taufe gehoben werden.« Dass das Stadtmarketing in der Umsetzung »kein Rohrkrepierer« wird, gilt für den Experten als sicher: »Sowohl von öffentlicher als auch privater Seite sind finanzielle Mittel und großes Interesse vorhanden.«

Artikel vom 18.06.2005