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Geister
der Ahnen

Taiwan feiert


Vom 4. August an übernehmen die Ahnen das Sagen auf Taiwan. Einen Monat lang feiert die Insel das auf taoistischen und buddhistischen Mythen beruhende jährliche Geisterfestival. Zu Beginn des siebten Monats im Mondkalender öffnen sich die Tore zur Unterwelt und die Vorfahren kehren auf die Erde zurück.
Mit den Festivitäten zu diesem Ereignis ehren die Taiwaner ihre Ahnen und versprechen sich davon, mit Glück und Segen belohnt zu werden. Das Geisterfestival wird jedes Jahr als Ehrdarbietung für die Toten gefeiert. Zu den Zeremonien gehören aufwändige Feste sowie Drachen- und Löwentänze, mit denen die freigelassenen Seelen wieder einfangen werden. Chinesische Opernaufführungen sollen die Vorfahren beruhigen. Während des Festivals werden etwa 220 000 Tonnen Papiergeld als Opfergaben zur Besänftigung der Toten in den Tempeln verbrannt. Laternen erleuchten Flüsse und andere Wasserwege und weisen damit der Legende nach verlorenen Fischern den Weg auf die Erde.

Artikel vom 24.06.2005