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Übersetzung
der Begriffe

Die Geheimcodes entschlüsselt

Wer sicher gehen will, im Urlaub den richtigen Ferienort und das richtige Hotel auszuwählen, sollte sich mit den Geheimcodes der von den Reiseveranstaltern entwickelten Katalogsprache vertraut machen. Mit blumigen Beschreibungen werden dabei oft Nachteile und Unzulänglichkeiten verschleiert.

Hier sind einige Beispiele:
l »Örtliche Reiseleitung« = keine eigene Reiseleitung des Veranstalters.
l »Mietwagen empfehlenswert« = das Hotel liegt weitab in der Einsamkeit.
l »Bushaltestelle 50 Meter entfernt« oder »verkehrsgünstige Lage« = das Hotel liegt direkt an der Hauptverkehrsstraße.
l »internationale Atmosphäre« = Urlauber aus aller Welt machen die Nacht zum Tag.
l »bei deutschen Gästen beliebt« = es fehlt das landestypische Ambiente.
l »bei Stammgästen beliebt« = nur die Unverbesserlichen kommen wieder.
l »von Junggesellen bevorzugt« = Vorsicht: Prostitution und Sextourismus!
l »familiäre Atmosphäre« oder »kinderfreundliches Haus« = abgewohnt und von Kinderlärm durchdrungen.
l »Blütenmeer« und »gute Wandermöglichkeiten« = Es handelt sich nicht um einen Badeort.
l »direkt am Meer gelegen« = heißt nicht unbedingt am Strand, oft Umschreibung für Steilküste oder Hafen.
l »Panoramablick« = langer Weg zum Strand.
l »kontinentales Frühstück« = Mini-Version aus Brot, Marmelade, Butter, Kaffee und Tee.
l »verstärktes Frühstück« = kontinentales Frühstück plus ein Ei und eine Scheibe Wurst oder Käse.
l »ideal für aktive Urlauber« = nahe gelegenes lautes Nachtleben.
l »zweckmäßig eingerichtete Zimmer« = Minimalausstattung ohne Komfort.
l »landestypische Einrichtung« = wenig Komfort, kahl und nüchtern.
l »landesüblich« = die beschriebene Leistung darf nicht mit deutschen Maßstäben gemessen werden.
l »ungezwungene Atmosphäre« = lässiger Hotelservice und gleichgültiges Personal.
l »landestypische Bauweise« = hellhörig.
l »hat sich das Ursprüngliche bewahrt« = zwischen Bettenburgen gibt es noch einige alte Häuser.

Artikel vom 24.06.2005