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Bedürftige erhalten Lebensmittel

Tafel wird nach Espelkamper Vorbild im Andreas-Gemeindehaus gedeckt

Lübbecke (wm). Der Erfolg der »Espelkamper Tafel« hat Auswirkungen auf Lübbecke. Bereits von Donnerstag, 23. Juni, an sollen auch hier bedürftige Menschen mit gespendeten Lebensmitteln versorgt werden.
Auch in Lübbecke soll geholfen werden. Dafür setzen sich ein v.l. Presbyterin Helga Hanke, Karlheinz Schlüter und Nadine Gerdom aus Espelkamp, Sabine Linz, Presbyter Werner Musiol, Pfarrer Eberhard Helling und Stella Gieseler, Geschäftsführerin des Vereins ArbeitsLebenZentrum. Foto:Wilfried Mattner
Im März hatte der Verein ArbeitsLebenZentrum diese »Tafel« in Espelkamp gegründet, um Arbeitsgelegenheiten für Empfängerinnen des Arbeitslosengeldes II zu schaffen und sie über Tätigkeiten auf diesem Gebiet für den ersten Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Das Angebot der »Espelkamper Tafel« beinhaltet die Ausgabe von zubereiteten Mahlzeiten und die Ausgabe von frischen Lebensmitteln. »Der Erfolg übertrifft alle Erwartung. Mehr als 250 Personen werden in Espelkamp mittlerweile von uns beliefert. Und auch einige Lübbecker kamen bereits zu uns«, zog am Freitag Vereinsgeschäftsführerin Stella Gieseler eine positive Bilanz. Und diese dürfte ausschlaggebend gewesen sein dafür, dass auch Stimmen in Lübbecke eine solche Versorgung von Bedürftigen in der Wiehengebirgsstadt anregten.
Die Gespräche verliefen erfolgreich. »Die Andreasgemeinde in Lübbecke hat sich spontan bereit erklärt, Raum für die Verteilung zur Verfügung zu stellen«, erklärte Pfarrer Eberhard Helling. Und so startet das Projekt hier nach nur kurzer Vorbereitungszeit bereits am kommenden Donnerstag, 23. Juni, von 9 bis 11 Uhr. Bei der Verteilung der Lebensmittel in Lübbecke helfen ehrenamtliche Mitarbeiter des Arbeitskreises »Einer trage des anderen Last«. Gleichwohl sei man auf weitere Helfer angewiesen, die Zeit haben und über Erfahrung im Umgang mit Menschen verfügen.
Begleitet wird das Projekt von Dipl.-Sozialarbeiterin Sabine Linz. Sie freut sich, dass mittlerweile zahlreiche Firmen aus dem Mühlenkreis kostenlos Lebensmittel zur Verteilung zur Verfügung stellen. Erst vor wenigen Tagen habe eine Bad Oeynhauser Firma 20 000 Packungen Müsli gespendet. . .
Das Angebot richtet sich im Wesentlichen an Alleinerziehende, Kinder, Jugendliche und Ältere. Die Bedürftigkeit orientiert sich an den Einkommensverhältnissen. Um Missbrauch zu verhindern, müssen Bescheide nach Hartz IV bzw. Arbeitslosengeld II oder soziale Grundsicherung sowie der Personalausweis vorgelegt werden. Erwachsene zahlen einen Euro bei Abholung, pro Kind werden 25 Cent berechnet. Eine Familie ab drei Kindern zahlt 2,50 Euro. »Wir kontrollieren sehr genau. Ohne Bescheid und Ausweis gibt es keine Lebensmittel«, betont Sabine Linz. Wobei von allen Produkten nur eine bestimmte Menge eingepackt werden darf.
Zunächst ist die Ausgabe im Andreas-Gemeindehaus einmal wöchentlich vorgesehen. Jetzt hofft der Verein auf Hilfe der Wirtschaft im Lübbecker Land bei der Anschaffung eines dringend benötigten Kühlwagens für den Lebensmitteltransport.

Artikel vom 18.06.2005