18.06.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Weniger Geburten in OWL

Wirtschaftsverband fordert bessere Familienpolitik

Klaus-Joachim Riechmann, Sprecher des Wirtschaftsrates der CDU - Sektion Minden-Lübbecke, Karl Erich Schmeding, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Porta Westfalica, Axel Breitschuh, Vorstandsmitglied des Wirtschaftsrates der CDU-Sektion Minden-Lübbecke (v.l.).Foto: WB

Lübbecke/Minden (olm). »Demographischer Wandel - Herausforderung an die Kommunalpolitik« - Mit diesem Thema befasste sich vor etwa 30 Gästen in dem Restaurant Wittekindsquelle in Bad Oeynhausen/Bergkirchen der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Porta-Westfalica, Karl-Erich Schmeding und folgte damit einer Einladung des Wirtschaftsrates der CDU im Kreis.
Mit einem Blick in die Zukunft stellte Schmeding die demographische Entwicklung in Deutschland und deren Auswirkungen auf den Bereich Ostwestfalen-Lippe dar. Immer weniger Bürger entschieden sich heute noch für Kinder. Dies liege, so Schmeding, auch an den derzeitigen familienpolitischen Rahmenbedingungen. Diese wären nicht vereinbar mit einem etwa vorhandenen Kinderwunsch.
Eine Lösung sieht Schmeding im Bereich der »Familienpolitik«. Hier müsse die Kinderbetreuung ausgebaut werden. Kinder müssten früher gefördert werden. Aber auch die Unternehmen ständen in der Pflicht, für familienorientiert gestaltete Politik zu werben. Dies sei nach Aussage des CDU-Politikers auch ein Anliegen der Kommunalpolitik in Porta Westfalica.
Durch den anhaltenden Rückgang der Geburtenraten würden in Zukunft immer weniger Arbeitskräfte dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Schmeding sprach diesbezüglich die neuen Herausforderungen für Unternehmen an, die sich auf eine deutliche Alterung ihrer Belegschaft einstellen müssten. Möglichkeiten hierfür seien beispielsweise die Entwicklung einer altersgerechten Arbeits- und Personalpolitik, stärkere Mitarbeiterbindung und eine lebensbegleitende Kompetenzentwicklung.
Dabei griff Schmeding typische Fehlaktionen im Umgang mit älteren Arbeitnehmern auf. Eine vielzahl von Unternehmen hätten gegenüber älterer Mitarbeitern Vorurteile. Diese Mitarbeiter würden nicht entsprechend ihrer realen Stärken eingesetzt. Durch die anhaltende Personalpolitik der Frühverrentung gehe den Unternehmen wertvolles »Know-How« und Erfahrungswissen verloren.
Der Sektionssprecher des Wirtschaftsrates, Klaus-Joachim Riechmann, erklärte im Anschluss, dass die schrumpfende Bevölkerung zu immer größerer Belastung der Sozialsysteme führe und der Wirtschaftsrat daher von einer neuen Bundesregierung die Durchführung tiefgreifender und einschneidender Reformen fordere.

Artikel vom 18.06.2005