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Mehr Verantwortung für eigenen Kopf

Schüler der 7 m des Gymnasiums schaffen dritten Platz bei »Go Ahead«-Wettbewerb 2004

Versmold (hj). Es wird zusehends schwieriger, Jugendliche mit dem Thema Kopfschutz in Sport und Freizeit zu sensibilisieren. Einen Weg, sich dennoch aktiv damit auseinander zu setzen, ist die Klasse 7 m des CJD-Gymnasiums Versmold gegangen. Sie hat einen Spot gedreht und ihn beim Schülerwettbewerb »Go Ahead. Es ist dein Kopf« eingereicht - mit dem Endergebnis: dritter Platz auf Bundesebene!

Am 13. Oktober 2004 bekamen die 24 Mädchen und vier Jungen der 7 m mit Klassenlehrerin Sabine Brinker Besuch von Ellen Hasse. Die Polizeihauptkommissarin und Verkehrssicherheitsberaterin für Schulen der Sekundarstufe I erklärte den 12- bis 13-Jährigen, warum es so wichtig ist, einen Helm zu tragen und zeigte Filme von Unfallopfern. »Daraufhin beschloss die Klasse, an dem Go Ahead-Projekt teilzunehmen«, berichtet Sabine Brinker.
Vorgabe war, einen Werbespot zum Thema Sicherheit durch Helmtragen zu drehen und ihn bis 31. März einzureichen. Der beste Film wird dann mit Profi-Schauspielern nachgedreht und im Fernsehen gezeigt. »Wir haben mehrere Gruppen gebildet, die die Geschichte entwickelt und Dialoge geschrieben sowie das Storyboard gezeichnet haben«, umschreibt Schülerin Katrin die weitere Vorgehensweise. Auch der Drehort musste gewählt werden.
»Wir haben uns spontan entschieden, auf dem Schulhof zu drehen«, erzählt Sabine Brinker. »Das war jedoch mitten im Winter und wir haben am Drehtag erst nach längerem Schneeschippen einen Teil des Schulhofes freigemacht«, erinnert sich die Lehrerin.
Die Klasse wurde bei den Aufnahmen, beim Schnitt und der Vertonung durch Johannes Bülte und Martin Hollmann aus der Jahrgangsstufe 12 fachlich unterstützt. »Das hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen, so dass nun eine ziemlich professionelle DVD entstanden ist«, so Brinker.
Für den eigentlichen Wettbewerbsspot hatte die Klasse allerdings nur ein Zeitmaß von 90 Sekunden zur Verfügung. »In gut fünf Monaten haben wir aber auch das hinbekommen«, so Brinker.
Ellen Haase verkündete gestern in der Klasse ganz aktuell den Preis für den dritten Platz auf Bundesebene in der Kategorie Klassen fünf bis sieben: eine Fahrt zum Europapark nach Rust für 30 Personen. Die Polizeibeamtin freut sich mit den Schülern: »Es ist immer eine pädagogische Herausforderung, die Schüler sensibel zu machen für die möglichen Gefahren einer schlimmen Kopfverletzung. Vor allem Mädchen finden es immer noch uncool, einen Helm beim Fahrradfahren zu tragen. Das muss sich ändern.«
Was hat dieser Erfolg beim Wettbewerb nun bei den Schülern in der Klasse 7 m bewirkt? Auf Nachfrage von Ellen Haase waren sechs Schüler bereit, jetzt einen Helm als Schutz bei Freizeitbeschäftigungen wie Skaten, Radfahren, Hockey, Reiten oder Klettern aufzusetzen. Andere setzen ohnehin schon seit längerer Zeit einen Helm auf, aber ein Teil der Klasse ist noch nicht sensibel genug gemacht worden. Sabine Brinker: »Das ist ein schwieriges Alter. Aber wir bemühen uns, dass dieses Thema zu Verantwortlichkeit und Konsequenz des eigenen Handelns führt.«

Artikel vom 18.06.2005