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Eine Region im
»Tour-Fieber«

553 Radfahrer in Borchen am Start

Von Manfred Stienecke
(Text und Foto)
Borchen (WV). Eine Stimmung fast wie bei der »Tour de France«: Exakt 553 Pedalritter gingen beim ersten Borchener Volksradfahren an den Start - vom Kindergartenkind bis zum Rennradler war alles dabei.

»Unsere Erwartungen wurden voll erfüllt«, freute sich der Vorsitzende des 2003 gegründeten Rad-Treffs Borchen, Norbert Lages, über die gelungene Premiere. Bei herrlichstem Sommerwetter ging es - je nach Kondition - über vier Rundkurse zwischen 43 und 151 Kilometer, während sich weniger Geübte mit einer gemütlichen Tour über 28 Kilometer begnügten.
Auch Bürgermeister Heinrich Schwarzenberg hatte seinen Drahtesel gesattelt, um zumindest eine Teilstrecke mitzuradeln. Verfahren konnte sich niemand - Lages und seine Helfer hatten im gesamten Kreis insgesamt 500 leuchtend orangefarbene Pfeile aufgehängt, um den Teilnehmern die Richtung zu weisen. »Eine landschaftlich sehr schöne Strecke über verkehrsarme Wege«, lobten die offiziellen Tourenbegleiter des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) die Rundkurse und attestierten den Borchenern eine »Super-Organisation«. Die längste Strecke führte mit 151 Kilometern über Salzkotten, Büren, Scherfede und Schwaney zurück nach Borchen. Im Verlauf dieser Tour mussten vier Kontrollstellen passiert werden, an denen es auch kostenlos Verpflegung und Getränke gab. Auf die Renn-Mannschaft mit den meisten Teilnehmern wartete am Ziel ein von Goldschmied Konrad Stolte gestifteter Wanderpokal. Ihn sicherte sich der SC Lippstadt mit 18 Teilnehmern knapp vor dem RMC Schloß Neuhaus (17).
Wer es ruhiger angehen lassen wollte, war mit der Volksrad-Strecke über 28 Kilometer entlang des Alme-Radwegs nach Ahden bestens bedient. Ortsheimatpfleger Heinz Schäfers hatte dafür ein schon 80 Jahre altes Tourenrad aus dem Keller geholt. »Ich nutze das Zwiebel-System«, verriet Thea Wibbe (65) am Start. »Wenn es mir unterwegs zu warm wird, wird ein Kleidungsstück ausgezogen.« Eine Flasche Mineralwasser war bei den Hitzegraden natürlich ebenso im Gepäck wie der Helm. »Wir legen großen Wert darauf, dass alle Teilnehmer mit dem Kopfschutz fahren«, betont Lages.
Für eventuelle Einsätze standen zwölf Rettungskräfte des Malteser-Hilfsdienstes aus Borchen bereit. »Bei Hobbyfahrern muss man bei diesen Temperaturen schon mal mit Kreislaufproblemen rechnen«, so Einsatzleiter Niklas Knippschild. Mit einigen sportlichen Teilnehmern hatte die Polizei allerdings ein Problem: »Von denen benutzt keiner den Radweg, und zum Teil wird im Pulk nebeneinander gefahren«, schüttelte ein Beamter verständnislos den Kopf.

Artikel vom 20.06.2005