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Von Dunja Henkenjohann

Aspekte
der Woche

Spiel, Satz, Unentschieden


Tor! Das Spiel zwischen den Nachbarn auf dem Wertherberg kann schon bald abgepfiffen werden - und das bevor die Spieler warm sind. Das ist gut so. Denn in Zeiten der »Mini-WM« wollte das Bolzen um die richtige Spielfläche sowieso niemand sehen.
Die Lösung, die sich im Streit um das Kicken auf dem Wertherberg abzeichnet, ist die einzig richtige: Alle Beteiligten packen mit an, damit der alte Bolzplatz im Wäldchen an der Weststraße wieder auf Vordermann gebracht wird und die Kinder einen ordentlichen Platz zum Fußballspielen haben. Vielleicht treten nach getaner Arbeit Kinder, Eltern und Nachbarn sogar gemeinsam gegen den Ball - das wäre der optimale Abschluss für eine Begegnungl, die mit einem Ergebnis ausgegangen ist, das allen gerecht wird: ein Unentschieden.
Im Kampf des Tennis-Clubs Blau-Weiß Werther gegen die Stadt haben die Sportler in Weiß gerade erst den ersten Ball übers Netz gespielt - leider ins Aus, denn die Politik hat den Antrag des Vereins auf Übernahme der Energiekosten abgelehnt. Wer die Regeln im Umgang mit der gelben Filzkugel kennt, weiß: Dem TC steht ein zweiter Aufschlag zu, und der Vorsitzende hat bereits angekündigt: Im nächsten Anregungs- und Beschwerdeausschuss kommt der Ball geflogen. Ob der zweite Anlauf ein Volltreffer wird oder zum Doppelfehler führt, wird sich dann zeigen. Letzteres ist wahrscheinlich, denn das Stadtsäckel ist leer.
Aus Sicht der Politik ist das klare Nein zum jetzigen Zeitpunkt sicherlich nachvollziehbar. Doch wenn schon Bürgermeisterin Marion Weike und Sportausschuss-Vorsitzender Ralf Biermann selbst in Frage stellen müssen, ob die Sportförderung der Stadt gerecht ist, stellt sich die Frage, ob hier nicht dringend etwas passieren muss. Mit Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmanagements soll es laut Weike soweit sein. Das wäre 2008. Hoffentlich ist es dann für den Tennis-Club nicht schon zu spät.

Artikel vom 18.06.2005