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Kultureinrichtungen in
GmbH zusammenfassen

Stadtverwaltung schlägt Strukturveränderungen vor

Von Ralf Meistes
Herford (HK). Sämtliche Kultureinrichtungen wie das Stadttheater, die Stadtbibliothek sowie die Beteiligung an der Nordwestdeutschen Philharmonie sollen in einer GmbH zusammengefasst werden. Das ist einer der Vorschläge, die der Verwaltungsvorstand der Stadt Herford nach einer Klausurtagung der Politik macht.

Um die finanzielle Handlungsfähigkeit der Stadt zu erhalten und um die Organisationsstruktur zu optimieren, hatte sich die Verwaltungsspitze in den vergangenen Tagen Gedanken über strukturelle und personelle Veränderungen gemacht. Verschiedene GmbH sollen unter dem Dach der gewinnträchtigen Herforder Versorgungs- und Verkehrsbeteiligung GmbH (HVV) gefasst werden, um Verluste auszugleichen und von steuerlichen Vorteilen zu profitieren. Als zusätzliche Maßnahme soll mit Jürgen Meier ein so genannter Sparkommissar eingesetzt und eine Sparkommission gegründet werden. »Das Unternehmen Stadt muss sich in seinen Strukturen verändern, um zukunftsfähig zu bleiben«, erklärte Bürgermeister Bruno Wollbrink gestern. Personalabbau über Arbeitsverdichtung sei kaum noch möglich. Vielmehr müsse dann auch darüber gesprochen werden, welche Standards reduziert beziehungsweise welche Aufgaben ganz wegfallen sollen. Die Verlängerung von Zeitverträgen müsse kritisch überprüft werden. Die bereits jetzt ausgewiesenen kw(künftig wegfallend)-Stellen werden wie vorgesehen abgebaut. Durch die verschiedenen Maßnahmen erhofft sich die Verwaltung in drei bis vier Jahren Einsparungen in Höhe von 2 Mio. Euro. »Betriebsbedingte Kündigungen wird es nicht geben«, stellte Wollbrink klar.
Bei der Änderung der Konzernstruktur sollen die Bereiche Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing auch in einer GmbH zusammengefasst werden. »Wir denken, dass eine Verzahnung in diesem Bereich wichtig ist«, betonte Wollbrink. Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung und Liegenschaften ist Hans-Jörg Gast, Marketing-Geschäftsführer soll Frank Hölscher werden, ehemals Prokurist bei Pro Herford.
Gast soll zugleich als nebenamtlicher Geschäftsführer der MARTa-Betreibergesellschaft MKK fungieren. Damit soll die Verknüpfung zwischen Wirtschaftsförderung und MARTa auch personalisiert werden. Der Posten des MKK-Geschäftsführers soll nach dem Rückzug von Berndt Kriete von einem Mann oder einer Frau besetzt werden, die nicht bei der Stadtverwaltung beschäftigt sind.
Die Wohn- und Wirtschaftsservice GmbH (WWS) wird zu einer städtischen Wohnungsgesellschaft ebenfalls unter dem Dach der HVV. »Eine Zusammenfassung von WWS und dem Eigenbetrieb Gebäudemanagement war aus juristischen und steuerrechtlichen Aspekten nicht möglich. Gleichwohl sind wir für eine inhaltliche Verzahnung«, teilte Wollbrink mit. Die Geschäftsführung der WWS soll nach der Vorstellung der Verwaltung in den Händen von Heinz-Dieter Klein liegen.

Artikel vom 18.06.2005