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Begegnungen
60 Jahre nach
Zwangsarbeit

Besuch in Badestadt


Bad Lippspringe (Ka). Die ehemalige Zwangsarbeiterin Alevtina Modestovna Schepotko (geb. Tarasova), die als junges Mädchen aus ihrer Heimatstadt Wolgograd (Stalingrad) mit ihrer Mutter Maria und älteren Schwester Vera mitten im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland verschleppt worden war, besucht Bad Lippspringe. In der Badestadt arbeitete sie damals in der Tischfabrik Hallenberger in der Bleichstraße, die kriegsbedingt Unterstände und Zelte für Soldaten an der Front herstellte.
An Hermann Hallenberger, den damals etwa 60 Jahre alten Firmen-Inhaber, erinnert sich Alevtina Modestovna Schepotko noch sehr gut. Am heutigen Freitag kommt die 77-Jährige auf Einladung der »Aktion Sühnezeichen Friedensdienste« nach Deutschland. In Bad Lippspringe möchte sich Alevtina Modestovna Schepotko nicht nur auf Spurensuche ihrer Vergangenheit begeben, sondern auch Kontakt zu den Menschen suchen. »Die Firma Hallenberger existiert zwar seit Mitte der 50er Jahre nicht mehr. Vielleicht aber gibt es noch Mitbürger, die dort gearbeitet haben, oder Interessierte, die mit unserem Gast Erinnerungen austauschen möchten«, so Bürgermeister Willi Schmidt. Die Frau bringt auch ein privates Fotoalbum aus dieser Zeit mit.
Gelegenheit zum zwanglosen Gespräch besteht Montag, 20. Juni, 15.30 Uhr im »Martinus im Park«. Wer Interesse hat, kann sich kurzfristig telefonisch bei der Stadt melden unter 05252/26 112. In das dreitägige Besuchsprogramm sind auch die örtlichen Kirchen, Schulen und der Heimatverein einbezogen.

Artikel vom 17.06.2005