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Mehrarbeit bei gleichem Lohn empört Gewerkschaft

Kohlstädt weist Vorwürfe der IG Metall zurück

Vlotho-Uffeln (jg). Die Firma Kohlstädt in Uffeln ist erneut ins Visier der Gewerkschaft geraten. Die IG Metall empört sich darüber, dass die Geschäftsleitung die Arbeitszeit ohne Lohnausgleich ausweiten möchte.

Peter Kleint, erster Bevollmächtigter der IG Metall Herford, geht davon aus, dass der Betrieb auf der einen Seite die Arbeitszeiten ausweiten wolle, um auf der anderen Seite Personal abbauen zu können: »Erst dünnt man das Personal aus, dann verlängert man die Arbeitszeit und fährt gleichzeitig die Personalkosten pro Stunde herunter. Parallel versucht man, die Belegschaft zu disziplinieren, um anschließend Zugeständnisse bei bei Arbeitszeit abpressen zu können«, so Kleint wörtlich gegenüber der VLOTHOER ZEITUNG.
Vorwürfe, die Frank Kohlstädt aus der Geschäftsführung des 270 Mitarbeiter zählenden Unternehmens nicht widerspruchslos im Raum stehen lassen will: Tatsächlich plane man, die Arbeitszeit in einem »gewissen Rahmen« ohne Lohnausgleich zu erhöhen. Allerdings habe sich der Betriebsrat bisher »in keiner Weise gesprächsbereit« gezeigt und es sei daher auch noch zu keinen Verhandlungen gekommen.
Angesichts des schärfer werdenden Wettbewerbs auf dem Weltmarkt müsse auch die Firma Kohlstädt Kosten senken. »Wir müssen heute Vorsorge treffen für das, was noch auf uns zukommen wird. Die Zeiten werden schwieriger und schlechter«, so Frank Kohlstädt. Den Mitarbeitern sei es durchaus zuzumuten, einen Beitrag dazu zu leisten, den Standort Vlotho dauerhaft zu sichern.
Wegen der mangelnden Gesprächsbereitschaft habe das Unternehmen im übrigen keine andere Wahl gehabt, als demnächst auslaufende Zeitverträge nicht zu verlängern. Betriebsbedingte Kündigungen, wie von der IG Metall behauptet, habe es jedoch nicht gegeben.
Nach Aussage von Frank Kohlstädt ist seine Firma zwar nicht tarifgebunden, zahle jedoch Löhne, Gehälter und auch Weihnachts- und Urlaubsgeld auf Grundlage des jeweils gültigen Tarifvertrages.

Artikel vom 17.06.2005