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Nord-Jugend darf und soll ins IPA-Heim

Mitarbeit bei Planung gewünscht

Von Thomas Hochstätter
(Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). Der Jugendtreff im IPA-Heim an der Hedingsener Straße nimmt konkrete Formen an. Der Jugendhilfeausschuss unterstützt das Ergebnis der bisherigen Verhandlungen zwischen der Stadt und dem Jugendreferat des Kirchenkreises Vlotho. Die Politiker sprachen sich am Dienstagabend dafür aus, dass die Jugendlichen bereits bei der Detailplanung beteiligt werden.
Das Thielker-Haus könnten demnächst Polizisten aus aller Welt und Jugendliche aus dem Norden der Stadt gemeinsam nutzen.
Die Umbaukosten des Gebäudes hat die Stadt mit 56 000 Euro kalkuliert. So viel Geld soll nicht am Bedarf vorbei ausgegeben werden. »Deshalb müssen wir die Jugend beteiligen, bevor wir Verträge abschließen«, verlangte Grünen-Vertreter Stefan Ott. Seiner Befürchtung, es könnten gar nicht genügend junge Leute an einem solchen Jugendtreff in Volmerdingsen interessiert sein, trat Susanne Steguweit vom Jugendparlament entgegen. »Der Bedarf ist da«, sagte sie. Niemand brauche sich Sorgen zu machen, dass das IPA-Heim nicht mit Leben erfüllt werde. Jugendamtsvertreter Michael Menzhausen brachte Wochenendseminare ins Gespräch, in deren Rahmen die Gestaltung des Treffpunkts besprochen werden könnte, am besten gleich vor Ort.
Laut Stadtverwaltung besteht die Zielgruppe aus 735 Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren allein in Wulferdingsen und Volmerdingsen. Potenzielle Besucher aus Werste kämen noch dazu.
CDU-Sprecher Rudolf Hennigs sagte, er sei froh, dass das Thema Jugendtreff im Norden nach jahrelanger Suche nun vorangetrieben werde. »Wir sollten schnell zu einem positiven Ergebnis kommen.« Sein Fraktionskollege Marcell Siek fand: »Das Geld müssen wir jetzt in die Hand nehmen. Zurückhaltung wäre falsch.«
Bedenken äußerte FDP-Vertreterin Renate Aufderheide. Die Lage sei nicht zentral genug. »Jugendliche aus dem Norden von Volmerdingsen und Wulferdingsen müssen sich da sowieso auf den Roller oder das Fahrrad setzen. Da können sie auch bis nach Eidinghausen weiterfahren, wo es gute Einrichtungen für Jugendliche gibt.« Das verplante Geld sollte man lieber für die Jugendarbeit von Vereinen zur Verfügung stellen. Außerdem sei weiterhin unklar, ob eine kirchliche Trägerschaft passgenau sei und damit eine ausreichend große Zielgruppe erreicht werden könne.
Dem trat SPD-Sprecher Karl Hermann Hottel entgegen. Er sagte, er habe gute Erfahrung mit dem kirchlichen Jugendreferenten Hans-Ulrich Strothmann und traue ihm zu, eine Einrichtung zu schaffen, die offen für jedermann sei. »Spätestens zum nächsten Jahr sollten wir in die Gänge kommen«, mahnte er.
Die Verwaltung will dem Ausschuss im Herbst ein pädagogisches Konzept vorstellen.

Artikel vom 16.06.2005