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Traum-Duo sagt »tschüß«

Margret Nesenhöner und Johannes Henke verabschiedet

Von Moritz Winde (Text und Foto)
Löhne-Bischofshagen (LZ). »Genug ist genug. Die Ära Henke ist vorbei«. In seiner bekannt resoluten Art und Weise sagte Dr. Johannes Henke, 17 Jahre Vorsitzender des Heimatvereins Löhne, gestern Abend offiziell »Auf Wiedersehen«. Auch seine langjährige Stellvertreterin Margret Nesenhöner trat von ihrem Amt zurück. Damit verliert der Verein ein unschlagbares Duo, dass schwer zu ersetzen sein dürfte.

»Wir haben prima zusammengearbeitet und gemeinsam viel erreicht«, blickte Nesenhöner mit leicht verweinten Augen auf ihre zwölfjährige Amtszeit zurück. Das lachende Auge überwiege jedoch, und vor allem ihre zwei Enkelkinder seien der Grund für ihre Rücktrittsentscheidung. Die Familie sei in der Vergangenheit des öfteren erst an zweiter Stelle gekommen. »Mehrmals pro Woche verbringe ich nun Zeit mit meinen Enkeln. Das macht mir einen Riesenspaß«, sagte Margret Nesenhöner, die neben ihrer Verpflichtung als Großmutter ebenfalls ihre Leidenschaft, das Studienreisen, wieder vermehrt betreiben möchte.
Ihr Kollege Dr. Johannes Henke hingegen verabschiedete sich nach 17 Jahren, in denen er den Vorsitz inne hatte, aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt. »Irgendwann muss auch mal Schluss sein«, meinte ein etwas verschnupfter Geologe, der den jüngeren Menschen durch seinen Amtsverzicht eine Chance geben möchte. »Es ist wichtig, dass neue Leute neue Ideen mitbringen. Denn neue Besen kehren schließlich gut«, sagte der 76-Jährige. Henke engagierte sich insbesondere bei wissenschaftlichen Arbeiten, die noch heute im Museum zu bestaunen sind. Neben der Organisation von Ausstellungen verfasste er Schriftreihen und jüngst den Löhner Flurnamenatlas. Er wolle sich zukünftig nicht nur vermehrt um seine Ehefrau kümmern, sondern auch der landwirtschaftliche Betrieb müsse unbedingt auf Vordermann gebracht werden.
Der Buchautor versicherte jedoch, dass er dem Heimatverein nicht vollkommen den Rücken kehre. »Das könnte ich gar nicht, dafür hänge ich viel zu sehr daran«, versicherte Henke, dass er seinen über all die Jahre ins Herz geschlossenen Vereinskollegen nach wie vor mit Rat und Tat zur Seite stehen werde.
Auch wenn die ehrenamtliche Arbeit »durch kein Geld der Welt zu ersetzen« sei, probierte Nachfolger Dr. Otto Steffen wenigstens, seinen Dank in Worte zu fassen: »Ihr Engagement ist gar nicht hoch genug zu würdigen«. Und Bürgermeister Kurt Quernheim stimmte in die Lobeshymnen mit ein. Nicht nur der Verein, sondern auch die Stadt Löhne sei den beiden fleißigen Helfern zu Dank verpflichtet.

Artikel vom 15.06.2005