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Unfälle nur vorgetäuscht?

Polizei ermittelt bundesweit gegen 30-köpfige Bande

Kreis Gütersloh (WB/mdel). Der Polizei ist am Montag ein Schlag gegen eine 30-köpfige Bande gelungen, die im Verdacht steht, mit fingierten Autounfällen Versicherungen betrogen zu haben. Die Verbindungen der überwiegend in Süddeutschland operierenden Gruppe reichen bis in den Kreis Gütersloh.

Der Großeinsatz war von der Ermittlungsgruppe »Vorfahrt« im Polizeirevier Eppingen (Baden-Württemberg) von langer Hand vorbereitet worden: Zeitgleich wurden am Montag 28 Wohnungen durchsucht und zahlreiche Unterlagen sichergestellt. Im Einsatz waren Polizeibeamte der Dienststellen Heilbronn, Heidelberg, Ludwigsburg, Mannheim, Augsburg, Gießen, Fürstenfeldbruck, Berlin und Gütersloh, wo eine Wohnung in der Fröbelstraße in Rheda-Wiedenbrück ins Visier der Fahnder geriet. Der Bewohner wird beschuldigt, im Jahr 2003 einen Verkehrsunfall im Raum Heilbronn vorgetäuscht zu haben.
Wie die Staatsanwaltschaft und Polizeidirektion Heilbronn erklären, soll die überwiegend aus Aramäern bestehende Gruppe bereits seit mehreren Jahren Unfälle fingiert und provoziert haben. Die Schäden sollen dann überhöht abgerechnet worden sein. Ein Sachverständiger werde ebenfalls verdächtigt, an den Betrügereien beteiligt gewesen zu sein. Teilweise seien von den Hauptbeschuldigten auch Verwandte und Bekannte aus anderen Städten mit einbezogen worden. Der bislang festgestellte Schaden belaufe sich auf 250 000 Euro.
Haftbefehle wurden gegen zwei Aramäer (32/36) aus dem Örtchen Kirchardt und einen 34-Jährigen aus Helm-stadt-Bargen erlassen. Das Trio konnte festgenommen werden. Zwei Verdächtige haben bereits ein Geständnis abgelegt. In der Wohnung eines der Hauptbeschuldigten fanden die Beamten eine nicht angemeldete Pistole und Munition.

Artikel vom 14.06.2005