15.06.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Kik« zieht in das »Minimal«-Gebäude

Textil-Diskont übernimmt Hälfte der Gesamtfläche - Verhandlungen mit weiteren Interessenten

Von Stefanie Westing
Espelkamp (WB). Die Tage des Leerstandes im früheren »Minimal«-Geschäft sind gezählt. Der Textil-Diskont »Kik« wird eine Filiale in den Räumen an der Breslauer Straße eröffnen.

»Der Mietvertrag ist unterschrieben«, bestätigte gestern Ulrich Kaminski, Diplom-Immobilienwirt und Projektleiter Vertriebsmanagement bei der UBG Leonberg, auf Anfrage der ESPELKAMPER ZEITUNG. Die Übergabe soll innerhalb der nächsten zwei Wochen erfolgen. Danach muss noch umgebaut werden. Eine Eröffnung Mitte August hielt Kaminski für wahrscheinlich.
Der Textil-Diskont mit Europazentrale in Bönen im Kreis Unna betreibt bereits eine Filiale in Espelkamp am Hindenburgring. Das neue Geschäft werde zusätzlich eröffnet, hieß es gestern aus der Pressestelle des Unternehmens. Wie viele Arbeitsplätze vor Ort geschaffen werden, konnte noch nicht genau gesagt werden. In der Regel werde aber eine Festkraft als Teamleiter eingestellt, ein Auszubildender und mehrere Aushilfen.
Im ehemaligen »Minimal«-Gebäude bezieht der Textil-Diskont eine Teilfläche von 750 Quadratmetern, was etwa der Hälfte der Gesamtfläche entspricht. Davon sind 600 Quadratmeter reine Verkaufsfläche. Die zweite Hälfte soll in zwei Bereiche unterteilt werden. »Für eine 450 Quadratmeter große Verkaufsfläche stehen wir kurz vor Abschluss der Verhandlungen«, erklärte Kaminski. Einen Namen wollte er noch nicht nennen, doch es handele sich um ein Unternehmen mit Filialen im gesamten Bundesgebiet, das keine Lebensmittel, sondern »Gegenstände für den Alltagsgebrauch« anbiete. »Für die übrigen 150 Quadratmeter wünschen wir uns sehnlichst einen Metzger oder Fleischer. Dies wird auch von der Stadt begrüßt«, sagte Kaminski. »Sehr ernsthafte Gespräche« liefen auch hier. Diese Lösung wäre schon deswegen sinnvoll, weil das ehemalige »Minimal«-Geschäft über Kühlräume verfügt, die »Kik« nicht braucht.
Die Gesamtfläche bestand bislang aus drei Einheiten: dem ehemaligen »Minimal«-Geschäft sowie zwei Büros von 50 beziehungsweise etwa 80 Quadratmetern Größe, die ebenfalls zur Breslauer Straße hin ein Schaufenster haben. Diese Gesamtfläche soll nun neu aufgeteilt werden. »Wir schaffen durch das größere der beiden Büros einen neuen Eingangsbereich, der zur ÝKikÜ-Filiale führt. Der bisherige Eingang wäre dann der Zugang für die Filiale des zweiten Interessenten«, schilderte Kaminski. »Der 50-Quadratmeter-Raum soll die Verkaufsfläche für den Metzger werden.«
Die UBG Leonberg betreut Kaminskis Angaben zufolge bundesweit mehr als 200 000 Quadratmeter an vornehmlich gewerblicher Einzelhandelsfläche. Doch die Räume in Espelkamp stellten eine besondere Herausforderung dar: »Die Intensität der Vermietungsverhandlungen in Espelkamp übersteigt bei weitem die Bemühungen anderswo«, sagte der Diplom-Immobilienwirt. »Es ist aber nicht so, dass niemand nach Espelkamp will.«
Wie schon mehrfach berichtet, hatten sich die Verhandlungen in die Länge gezogen. Immerhin stand das Gebäude schon seit mehreren Monaten leer. Doch das Warten hat sich offenbar gelohnt. Kaminski jedenfalls hofft auf eine positive Wirkung auch auf die übrige Innenstadt: »Wenn der Vertrag mit dem zweiten Interessenten unterschrieben ist, haben wir zwei bundesweit tätige Filialisten neu in der Breslauer Straße, die vielleicht auch andere Geschäfte nach Espelkamp ziehen.«

Artikel vom 15.06.2005