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Weihbischof segnete Orgel

Germeter Gläubige haben 30 Jahre auf ein neues Instrument gewartet

Von Marius Thöne (Text und Foto)
Germete (WB). Mit einer kirchenmusikalischen Andacht ist am Sonntagnachmittag in der katholischen Nikolaus-Kirche in Germete die neue Orgel erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Weihbischof Matthias König segnete das Instrument, das ein Geschenk der Universität Bielefeld ist.

In der Bibliothek der Hochschule stand die 1965 erbaute Orgel bisher. Sie ist ein Werk der Göttinger Orgelbauwerkstatt Ott und mit 28 Registern disponiert, die auf drei Manuale und Pedal aufgeteilt sind. Die Traktur ist mechanisch.
In der Werkstatt von Orgelbaumeister Bernd Simon aus Muddenhagen war das Instrument von Oktober bis Dezember vergangenen Jahres aufgearbeitet worden. Auch das passend zum Kirchenraum gestaltete Orgelprospekt stammt aus Simons Betrieb. Er war begeistert von der sehr guten Verarbeitung aller Orgelteile, die die technische Funktionalität des Instruments über mehrere Jahrzehnte garantierten.
Der Orgelbauer Hans-Ulrich Erbslöh aus Hamburg intonierte das Instrument bis März diesen Jahres. »Mit großer Routine und viel Geschick ist es Erbslöh gelungen, mit vorgegebenem Material die Intonation auf den Kirchenraum hin auszurichten«, lobte Simon seinen Kollegen.
In der Orgel klingen 1822 Pfeifen, von denen 1680 aus Metall (Zinn-Blei-Legierungen und Kupfer) und 142 aus Holz (Eiche und Kiefer) gearbeitet sind. Die längste Pfeife ist fast drei Meter lang, die kürzeste misst gerade acht Millimeter.
Bischof König war von dem neuen Instrument ebenfalls begeistert. Er beglückwünschte die Germeter Katholiken in der vollbesetzten Kirche. »Das 30 Jahre währende Provisorium mit einer elektronischen Orgel ist jetzt endlich beendet«, freute sich Matthias König mit der Gemeinde. Erstmals gespielt wurde die Orgel am Sonntag von Kantor Peter Wigge aus Hagen, einem Bekannten von Pastor Alfons Weskamp.
Im vergangenen Jahr war die Germeter Kirche renoviert worden. In diesem Zusammenhang war auch eine Orgelempore eingebaut worden. Außerdem wurden Heizung, Lüftung und Elektroinstallationen erneuert und neue Lampen angebracht.
»Das Raumbild hat sich für alle sichtbar zum positiven gewendet, die Kirche einen starken sakralen Charakter erhalten«, sagte der für die Planungen verantwortliche Warburger Architekt Raimund Busch.

Artikel vom 14.06.2005