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Brauerei-Heimspiel der Langenberger Meister

Mainka fordert mehr Fairness in der kommenden Saison - Überkreislich gleich vier Absteiger

Kreis Gütersloh (dh). Die wichtigste Mannschaft erhielt bei der Meisterehrung des FLVW-Kreises Gütersloh in der Hohenfelder Brauerei keine Auszeichnung. »Wir hoffen, dass die Thekenmannschaft dafür sorgt, dass unsere Gläser immer voll und die leeren Flaschen vom Tisch sind«, begrüßte Reinhard Mainka in seiner Ansprache alle Anwesenden und gab den Startschuss zu einem feucht-fröhlichen Beisammensein.

In gemütlicher Runde mit zu den Getränken passendem rustikalen Imbiss (Bierknacker, scharfer Senf und leckere, kleine Brötchen) wurden Urkunden und Bälle überreicht, wobei den Damen natürlich der Vortritt gewährt wurde. Die Fußball-Frauen des SV Spexard, als einzige anwesende Kicker übrigens am zurückliegenden Wochenende noch im Einsatz, steigen als Bezirksliga-Meister in die Landesliga auf. Trainer Andreas Norek freute sich derweil, alle Prüfungen für seinen Bootsführerschein erfolgreich abgeschlossen zu haben: »Nun miete ich mir im Urlaub ein Yacht an.«
Ein fader Beigeschmack dann bei Ehrung Nummer zwei: Kreispokalsieger FC Gütersloh 2000 hatte als einzigen Vereinsvertreter Betreuer Georg Hollenseth nach Langenberg entsandt - beschämend! Vielleicht war es aber die Retourkutsche des Oberligisten für das unsägliche Terminchaos vor dem Duell mit Victoria Clarholz, das der FCG bekanntlich nach Elfmeterschießen gewann.
Zahlreich anwesend und entsprechend in Feierlaune die übrigen Teams: Grün-Weiß Langenberg III (Kreisliga C, Gruppe 2), K.F. Drita Gütersloh (gleich in der ersten Saison in der Kreisliga C, Gruppe 1, ohne Niederlage und mit nur zwei Remis bei 117:23 Toren Meister), Blau-Weiß 98 Gütersloh (Kreisliga B, Gruppe 1), Germania Westerwiehe II (Kreisliga B, Gruppe 2) und Grün-Weiß Langenberg (Kreisliga A). Den Grün-Weißen, die gleich zwei Aufsteiger stellten, fühlte sich Mainka als ehemaliger Langenberger Trainer besonders verbunden. »Du hast den Grundstock für die Titel gelegt«, sorgte ein Zwischenruf für Erheiterung. Ausgerechnet im letzten Saisonspiel handelte sich die »Erste« unter den Augen des Kreisvorsitzenden indes die einzige Heimniederlage ein: »Vielleicht waren die Jungs nervös, weil ich da war«, schmunzelte Mainka.
Im krassen Gegensatz zum erfolgreichen Saisonverlauf der genannten Teams stand das Abschneiden der Vereine aus dem Kreis Gütersloh auf überkreislicher Ebene. Gleich vier Mannschaften stiegen mit dem SC Wiedenbrück 2000, der TSG Harsewinkel, dem FC Isselhorst und dem FC Kaunitz ab. Aufstiege: Fehlanzeige.
Für viele Schlagzeilen sorgten die Spruchkammer-Sitzungen, wenngleich Mainka beteuerte, von der Anzahl der verhandelten Fälle her sei die Spielzeit 04/05 »normal« gewesen. Doch der »schwarze 1. Mai« mit gleich zwei Abbrüchen in den Kreisligen B und C (beide Male wurde der Schiedsrichter geschlagen, wir berichteten ausführlich in der vergangenen Woche) stach negativ hervor. »Emotionen gehören zweifelsohne zum Fußball. Aber solche Szenen wollen wir in der Zukunft nicht mehr sehen«, appellierte Mainka an mehr Fairness in der kommenden Spielzeit 05/06.

Artikel vom 13.06.2005