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Im »Koalitionsnebel«

Sigrid Beer kritisiert Schulpläne von CDU/FDP


Paderborn (WV). »CDU und FDP haben PISA nicht verstanden.« Mit diesen Worten kommentiert die Landtagsabgeordnete der Grünen, Sigrid Beer, die in der vergangenen Woche erzielte Vereinbarung der Koalitionspartner im NRW-Landtag. »Die wichtigste gesellschaftliche Aufgabe, soziale Herkunft und Bildungserfolg zu entkoppeln, wird völlig ausgeblendet«, so die schulpolitische Sprecherin der Grünen in einer Stellungnahme. »Stattdessen sollen Schulen, die unter sehr unterschiedlichen Bedingungen arbeiten, Rankings ausgesetzt werden.«
Schulentwicklungsplanung werde durch das geplante Aufheben der Schulbezirke für die Kommunen zur Lotterie. Für die Gesamtschulen bedeuteten die schwarz-gelben Vereinbarungen den »Tod auf Raten«. Chaos verursache zudem die Ankündigung, die Einrichtung des Faches »Naturwissenschaften« wieder rückgängig zu machen. Damit verabschiede sich NRW vom europäischen Standard. CDU und FDP wollen die Fächer »Physik«, »Chemie« und »Biologie« eigenständig erhalten.
Im »Koalitionsnebel« verblieben dafür die versprochenen zusätzlichen Lehrerstellen. Beer: »Von 4000 oder gar 8000 Lehrerstellen keine Spur. Stattdessen die Ankündigung einer Fremdsprache ab Klasse 1 und der Einschulung im Alter von fünf Jahren.«

Artikel vom 13.06.2005