Von Ingo Schmitz Höxter (WB). Klein, aber oho. Diese Feststellung trifft auf einen Künstler zu, der jetzt in Höxter für Lachsalven sorgte. Ein kleiner Mann von nur 1,70 Meter Körpergröße brachte am Freitagabend in der Stadthalle manches Zwerchfell zum Beben.
Mit seiner natürlichen Ausstrahlungskraft, gepaart mit einer gehörigen Portion Humor, hatte Teenie-Liebling und Schwiegermutterschwarm Ingo Oschmann keine Probleme, die 250 Zuschauer bestens zu unterhalten. Um von Beginn an Missverständnisse auszuräumen erklärt Oschmann, der für seinen Auftritt nur einen Stuhl auf der ansonsten nackten Bühne braucht, sein Prinzip: »Ich mache Stand-up-Comedy und kein Kabarett. Das heißt, ich erzähle Geschichten aus meinem Leben, die wirklich so passiert sind. Es wird hinterher nicht diskutiert, wir müssen auch keine Arbeitsgruppen bilden.« Und Oschmann verspricht nicht zu viel: Der Bielefelder serviert stets mit einem »gewinnenden Lächeln auf den Lippen« leicht verdauliche Kost und trifft damit die Geschmacksnerven der Gäste, mit denen er stets im engen Kontakt steht. Oschmann sucht sich seine »Opfer« wie Otto, Andreas, Dirk und Stephi aus dem Publikum aus, um sie mit ins Programm einzubauen. Dabei hat es dem Künstler vor allem die 19-jährige Stephi Huneke aus Höxter angetan, die ihm bei einem verblüffenden Kartentrick assistiert. Doch der Künstler gibt stets Entwarnung, wenn er einem seiner Gäste zu nahe kommt: »Ich bin nicht gefährlich -Êwill nur spielen!« Spontan und schlagfertig reagiert der 35-Jährige auf Zwischenrufe. Dabei wirkt alles locker und leicht und nicht wie ein festgezurrtes, auswendig gelerntes Stück. Die Geschichten aus Oschmanns Leben reichen weit zurück -Êbis zu seiner Kindheit. Traumatische Erlebnisse schildert er mit herrlichem Witz und urkomischer Mimik. So erinnert er sich zum Beispiel an die gehasste Wollstrumpfhose und die Schalmütze mit Bommel, die er als Kind zu seinem Leidwesen tragen musste. Der 35-jährige Comedy-Star berichtet auch über seine unglaublichen Erlebnisse bei der Geburtsvorbereitung und seinen steinigen Karriere-Weg vom genervten Zauberer auf Kindergeburtstagen und Schützenfesten bis hin zu seinem Durchbruch als Sieger bei der Sat1-Castingshow »Star-Search«. Dass Oschmann inzwischen so erfolgreich ist, sieht er offenbar als nicht selbstverständlich an. Mit warmen Worten wendet er sich -Êvor seinen beiden Zugaben -Êan sein Publikum, dem er dafür dankt, dass es ihm ein kostbares Geschenk gemacht hat: »Sie haben mir Ihre Zeit geschenkt!« Dem kräftigen Beifall nach zu urteilen, hat dies wohl niemand bereut.
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