13.06.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

2:7 - und doch »gewonnen«

2. Tennis-Bundesliga: Halles positives Saisonfazit trotz Final-Pleite

Von Stephan Arend
Halle (WB). Es gibt schlimmere Niederlagen. Die Tennis-Damen des TC Blau-Weiß Halle verloren am letzten Spieltag das »Endspiel« um den Aufstieg in die 1. Bundesliga in Berlin 2:7.

»Verdient - der Gegner war einfach diesen einen Tick besser«, erwies sich Gäste-Trainer Thomas Dappers als fairer Verlierer, erkannte die Klasse der besten Mannschaft der Liga an. Seine Schützlinge stemmten sich mit aller Macht gegen die drohende Niederlage, riefen allesamt ihr Leistungsvermögen ab. Doch unter dem Strich stand allein ein Einzelerfolg von Christine Sperling. »Das Konzept, unseren jungen deutschen Spielerinnen ein geeignetes Forum zu geben, hat sich ausgezahlt. Christine zum Beispiel hat alle Partien mitgemacht und eine hervorragende 5:1-Bilanz geschafft«, zog Dapppers ein positives Saisonfazit. Mit der Vorgabe Klassenerhalt war sein Team in die Saison gegangen. Dieses Ziel war frühzeitig erreicht. Die Blau-Weißen durften sogar bis zum letzten Spieltag vom Aufstieg träumen. Der Sprung in die höchste deutsche Spielklasse hätte auch die Verantwortlichen gefreut. Doch ein Aufstieg um jeden Preis kam nicht in Frage. Auch in Berlin kämpfte das bewährte Aufgebot um seine Chance. Auf die Unterstützung von ausländischen Spitzenspielerinnen wurde bewusst verzichtet.
Halle trat die Reise in die Landeshauptstadt mit einem Handicap an. Inga Albers quälte eine Mandelentzündung, so dass der zuverlässige Routinier der Blau-Weißen chancenlos war und im zweiten Satz aufgab.
Außer Sperling kam Halles Nummer eins Dessislava Topalova einem Sieg am nächsten. Doch die Bulgarin verspielte eine scheinbar uneinholbare 6:3/5:1-Führung, vergab im zweiten Satz beim Stande von 5:4 zwei Matchbälle. Claudia Kardys an Position zwei hielt ebenso wie Celine Beermann im ersten Durchgang die Partie offen, ließ aber einen Satzball ungenutzt. Doch in den entscheidendden Momenten waren Berlins Spielerinnen vor einer enttäuschenden Geisterkulisse hellwach.

Artikel vom 13.06.2005